Megadump - Futura

Review

Wie erschreckend schnell doch die Zeit verrinnt, zeigt mir FUTURA, das neue, bereits dritte Album des deutschen Duos Megadump schonungslos auf. Liegen ALLES WAS DU WILLST und die FEED ME, FUCK ME, KILL ME E.P. tatsächlich schon derart lange zurück, dass selbst ein bekennender Fan der Band wieder „reif“ für ein neues Werk aus der Klangschmiede Megadump wäre? Diese Frage kann nur eindeutig mit ja beantwortet werden, denn Müller und Conny präsentieren sich auf dem 11 Tracks umfassenden Opus FUTURA experimentierfreudiger denn je, ohne jedoch die übliche Power oder den bekannten Ohrwurmcharakter missen zu lassen. Die wohl größte Neuerung stellen die anfangs ungewohnt klaren und im Laufe des Albums durchaus sehr variablen Vocals dar, welche im Vergleich zum alten Material als eindeutig positive Weiterentwicklung zu vermerken sind. Den Beleg hierfür liefert gleich der erwartungsgemäß druckvolle Opener „The Face behind“, welcher jedoch nur einen Bruchteil der Bandbreite der diversen Stile reflektiert, die Megadump zu einem Gesamten vereinen. „Superhuman“, „Life Bizarre“ als auch „Home“ weisen dann deutliche Parallelen zum Vorgängeralbum auf, wobei vor allem letztgenannter Track die Megadump typische Aggressivität in einem herrlichen Refrain vereint, der sich bereits beim ersten Durchlauf im Ohr festzusetzen weiss. Mit dem balladenartigen „Welt aus Glas“, dem romantischen „Heartbeat“ und einem Instrumentalstück namens „1969“ wird einer etwaigen Eintönigkeit schnell der Riegel vorgeschoben und selbst der abschließende [Alpha Mix] des Openers hat seine Berechtigung auf FUTURA. Ein überraschendes aber umso stärkeres Album, welches sich wie das Label mit Fug und Recht behauptet, für jeden Hörer zu einem variationsreichen Hörgenuss und zu einer interessanten Reise quer durch die Welt der elektronischen Musik gestaltet.

06.06.2002
Exit mobile version