Uiuiui, da hat aber jemand ganz tief in die EBM-Mottenkiste gegriffen! Mastermind Cesar Cruz bedient sich auf seinem 2006 gegründeten Projekt MEKANIK DISORDER dem wirklich ganz klassischen EBM-Sound, der einen schon bei den ersten Klängen des Openers „Stigmatized“ an Größen wie FRONT 242, DAF oder NITZER EBB denken lässt.

Gleichzeitig spielen all diese große Namen dann doch in einer ganz anderen Liga und MEKANIK DISORDER backen auf ihrem Debütalbum „Cold & Strong“ deutlich kleinere Brötchen. Nichts gegen Old School-EBM und dass es immer wieder Bands gibt, die diese Sparte bedienen – es darf dann aber doch ein bisschen mehr sein als das, was die Spanier im Rahmen der zwölf Tracks anbieten. MEKANIK DISORDER präsentieren sich überwiegend bieder und mit einem stumpfen EBM-Sound, dem einfach das gewisse Etwas fehlt. Man hat fast permanent das Gefühl, mehr oder weniger jeden Sound schon irgendwo einmal gehört zu haben und nur selten schaffen es die Spanier, Überraschungsmomente in ihre Songs einzubauen. Hierzu zählt auf jeden Fall die Sprachvielfalt, da sowohl englische und spanische, als auch deutsche und niederländische Lyrics für Abwechslung sorgen. Leider ist die Umsetzung dann nicht immer wirklich gelungen, vor allem die deutschen und niederländischen Vocals („Das letzte Mal“, „Ik Ben God Niet“) klingen trotz allem Respekt vor dem Mut, sich dieser Sprachen anzunehmen, oft unfreiwillig komisch.

So bleibt am Ende nicht viel Erbauliches übrig, außer der Tatsache, dass Fans des (Very-)Old-School-EBM an „Cold & Strong“ eventuell ihre Freude haben dürften. Für alle anderen dürfte diese Scheibe jedoch eher entbehrlich sein…