Mephisto - Pentafixion

Review

Kuba ist in der Metal-Welt eine komplette Randerscheinung. Sieht man von NARBELETH ab, die mittlerweile in Spanien beheimatet sind, ist der Karibikstaat auf internationaler Bühne kaum präsent. Auch MEPHISTO haben über ihre Landesgrenzen hinweg bislang wenig gerissen, obwohl sie zu den dienstältesten Bands ihrer Heimat gehören. „Pentafixion“ ist trotz der Bandgründung Ende der Neunziger allerdings erst das zweite vollwertige Album.

MEPHISTO mit Exotenstatus

Am Exotenstatus ändert dies freilich nichts, am Außenseiterstatus allerdings auch nicht. Dass MEPHISTO in den Neunzigern hängengeblieben sind, könnte durchaus etwas haben, doch leider ist „Pentafixion“ heruntergebrochen aufs Wesentliche vor allem eins: mittelmäßiger Melodic Black Metal mit allerhand überflüssigem Ballast und sehr wenigen packenden Momenten. Zu sehr versuchen die Kubaner, das Keyboard die Songs regieren zu lassen, während sich die Gitarristen vornehm zurückhalten. Hin und wieder scheinen sie das aber nicht auszuhalten und feuern auf Teufel komm raus ein Solo in das hektische Treiben aus omnipräsentem Nähmaschinen-Geratter und zweitklassiger Orchestrierung. Auch sonst findet sich auf „Pentafixion“ wenig Lobenswertes, denn auch die Vocals pendeln zwischen durchschnittlichen Growls und Gekeife, ohne den Songs eine Spur von Emotion zu verleihen.

„Pentafixion“ fehlt zu viel für den internationalen Vergleich

MEPHISTO mag der Exotenbonus kurzzeitig helfen, doch leider findet sich dahinter nicht viel. Selbst wenn aus der Zeit Gefallenes seinen Charme hat, ist „Pentafixion“ gefühlt so überladen und am Ende doch so blass, dass eine Reinhör-Empfehlung einfach nicht passt. Der Mix aus Melodic Black und Gothic Metal hatte schon immer hohe Hürden, und auch wenn MEPHISTO nicht zwangsläufig Limbo unter diesen tanzen, bleibt das Zweitwerk ein Album, das ohne schlechtes Gewissen ignoriert werden kann.

17.04.2021

Chefredakteur

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