Mesmerized By Misery - Nurturing The Vultures

Review

Im März 2011 gründete sich die Band MESMERIZED BY MISERY aus fünf jungen, hessischen Köpfen, im Oktober 2012 ist es soweit: ein erstes Lebenszeichen der Band, fünf Songs in anderthalb Jahren, „Nurturing The Vultures“, wahlweise das Nähren der Aasgeier oder auch die Erziehung der Aasgeier, in jedem Fall aber ein (scheinbar?) pessimistischer Blick auf die Gesellschaft. Düstere, aussichtslose Musik also? Nun ja … teils, teils.

Im Grunde spielen MESMERIZED BY MISERY nichts anderes als klassischen Melodic Death Metal schwedischer Prägung, kombiniert mit einer modernen Note. Die Vergleiche zu Bands wie NEAERA drängen sich natürlich auf, und ja, zumindest die ersten beiden Alben der Münsteraner sind stilistisch nahe an MESMERIZED BY MISERY dran, wenngleich die Hessen ihre modernen Einflüsse etwas mehr verstecken, klassisches AT-THE-GATES-Riffing dominieren lassen und nur selten zu Metalcore- oder Modern-Metal-Anleihen greifen. (Wobei natürlich noch die Frage wäre, wo genau denn jetzt die Grenze zwischen AT-THE-GATES- und Metalcore-Riffing liegt.) Damit können die jungen Hessen zum Großteil überzeugen, die „Nurturing The Vultures“-EP ist zwar nichts, was die Welt nicht schon mal (wahrscheinlich auch besser) gehört hätte, aber man hat es eben auch schon schlechter und ideenloser serviert bekommen. Immerhin klingt das Organ von Sänger Martin Gehbauer nicht nur recht abwechslungsreich, sondern auch ganz schön fies (vor allem, wenn er statt Growls sein höheres Gekeife auspackt), das Riffing geht an diversen Stellen immer wieder gut ins Ohr, die Strukturen sind übersichtlich gehalten, aber trotzdem nicht bloß standardisiert. Insofern kann sich „Nurturing The Vultures“ durchaus hören lassen, wenn man keine neue Offenbarung erwartet, zumal man sich die EP auf der Homepage der Band für lau herunterladen kann. (Wer doch Geld ausgeben will: Die CD ist als Digipack für den fairen Preis von fünf Ocken erhältlich.)

02.11.2012
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