Midnight Masses - Departures

Review

Musik als Heilungsprozess – aus diesem Grund hat TRAIL OF DEAD-Bassist Autry Fulbright II im Frühjahr 2008 MIDNIGHT MASSES ins Leben gerufen, nachdem sein Vater gestorben war. Erstes Lebenszeichen der Band war eine EP im darauffolgenden Jahr, und nach einer längeren Pause steht nun mit „Departures“ das erste vollwertige Album an.

Und das ist nicht nur aufgrund der Motivation hinter der Band eine hochpersönliche Angelegenheit von Mr Fulbright, sondern auch im verwendeten Stilmix. Das Album beginnt psychedelisch, trippig, verhallt: MIDNIGHT MASSES bauen im Opener „Golden Age“ auf relaxten Beats Effekte und Klangkaskaden, während „Am I A Nomad?“ immerhin auf Eingängigkeit setzt. Spätestens beim Gospelsong „All Goes Black“ fragt sich der Hörer allerdings, wohin ihn die Reise führen mag. Und warum gerade dieser Weg eingeschlagen wird. Da wechseln in der Folge verhallte Soundcollagen („Broken Mirror“) mit coolen Endsechziger-Reminiszenzen („Clap Your Hands“).

„Departures“? – Die Entscheidung, was unter diesen Oberbegriff fällt, obliegt einzig dem Macher hinter MIDNIGHT MASSES und keiner musikalischen Notwendigieit. Die Songs springen in den Mitteln wie in der evozierten Stimmung: Mal nachdenklich, mal verkopft, mal entrückt, mal cool. Somit ist „Departures“ einfach schwierig nachzuvollziehen – die Platte ist in sich keine runde Angelegenheit. Ungeachtet der dahinterstehenden Intention enthält „Departures“ aber eine Reihe schöner Tracks („Am I A Nomad?“, „Clap Your Hands“, „Everywhere Is NowHere“, „Hollywood Death Forever“). Das muss in diesem Zusammenhang reichen.

06.08.2014

- Dreaming in Red -

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