Misanthrop - Das Große Sterben

Review

Junge Bands sehen sich häufig mit dem Problem konfrontiert, einen eigenen Stil zu finden und diesen Konsequent zu entwickeln. Diese durchaus nicht einfache Aufgabe wird naturgemäß selten auf Anhieb gemeistert, so auch nicht auf dem ersten Demo „Das große Sterben“ des Münchener Quartetts MISANTHROP.

Der stilistische Rahmen in dem sich die Musik abspielt ist zwar klar als old-school Death Metal schwedischer Prägung zu erkennen, jedoch unternimmt die Band häufig und bewusst Ausflüge in andere, weniger klar umrissene Gefilde: So gibt es unter anderem kurze, jazzartige Instrumentalpassagen und eindeutig dem Black Metal zuzuordnende Blastbeats zu hören.

Doch egal in welche stilistische Richtung ausgebrochen wird, die Umsetzung wirkt dabei immer deutlich hüftsteifer und weniger überzeugend.
Einen weiteren Kritikpunkt stellen eindeutig die Vocals dar. Denn während Gitarren und Drums handwerklich solide und gut eingespielt auftreten, verliert der Gesang aufgrund seiner geringen Variationsbreite doch einiges an Ausdruck.

Für eine Erstveröffentlichung ist „Das große Sterben“ auf jeden Fall solide, und wenn die Band sich in Zukunft auf ihren Sound besonnen hat, kann man mit Sicherheit noch das ein oder andere von MISANTHROP erwarten.

Nachtrag: Inzwischen kam es bei MISANTHROP zu einer Trennung, sodass diese Veröffentlichung in den Diskographien zweier Bands ihren Platz findet. Von der Qualität der aus dem Split geborenen MENSCHENFEIND kann sich der geneigte Hörer unter folgender Addresse überzeugen:
http://www.myspace.com/thetruemenschenfeind

30.12.2008
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