Misanthrope - Visionnaire

Review

Irgendwo in den Tiefen der Label-Zentrale, vermutlich in tief verwinkelten Kellergwölben, muß es einen kleinen miefigen und nur spärlich beleuchteten Raum geben, in dem beschrieben wird, wie eine Band zu klingen hat, will sie bei Holy Records unterkommen. Nur so kann ich mir die signifikante Ähnlichkeit zwischen all den Bands erklären, die Holy Records gesignt hat. Hauptbestandteil dieser Anleitung muß folgendes sein: Es muß irgendwie nach Death Metal klingen, aber eben nicht richtig. Und genauso kommen auch Misanthrope daher: Merkwürdig verblubbertes und deswegen sehr druckloses Gegrunze vermischt sich mit teils interessanter und abwechslungsreicher, meist aber gleichförmiger Musik, welche sich zum größten Teil in ausgetretenen Mid-Tempo-Bahnen abspielt. Aufgeweckt wird der Rezensent durch vereinzelte Knüppel-Parts in die ähnliche orchestrale Samples ebenso wirr eingebunden wurden, wie bei den – zufälligerweise – auch bei Holy Records unter Vertrag stehenden Nightfall. Das Gegrunze bleibt aber auch in diesen Songteilen ein merkwürdiges Geblubber. Sicher, es gibt einige Songs, die stellenweise wirklich nett klingen, durch Tempiwechsel die Schlafphase kurz unterbrechen, aber diese Stellen sind so rar gesäht, daß man sie meist verschläft. Wer die Vocals von In Flames und die Musik von Nightfall, der sollte Misanthrope dennoch antesten

17.06.1998
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