Misery Loves Co. - Zero

Review

Ganze 19 Jahre nach dem letzten regulären Studioalbum überraschen die Schweden MISERY LOVES CO. mit einem vielschichtigen Album, das sicher seine Fans finden wird, jedoch auch nicht leicht zugänglich erscheint beim ersten Durchhören.

Zwischen Industrial Metal und atmosphärischem Stoner Rock

Die Band, die vor über 20 Jahren erheblichen Einfluss auf die Industrial-Metal-Szene hatte und sogar den schwedischen Grammy gewinnen konnte, ist sicher den wenigsten noch ein Begriff. Dabei war der Sound der Band stilbildend. Touren mit FEAR FACTORY, SLAYER und MACHINE HEAD sprechen für sich. 1993 gegründet und zunächst nur als Duo aktiv, lösten sich die Mannen um Patrik Wiren bereit im Jahr 2000 wieder auf.

„Zero“ geht einen anderen Weg als frühere Veröffentlichungen

Die Reunion von MISERY LOVES CO. gestaltete sich heimlich, still und leise. Bereits 2016 reformierte sich die Band, spielte einige Live-Gigs, wie beispielsweise auf dem 70.000 Tons Of Metal oder dem Brutal Assault und brachte dabei vier, in Eigenregie aufgenommene, Singles auf den Markt. Nun also der Deal mit Black Lodge Records. „Zero“ klingt wie eine Melange aus verschiedenen Stilrichtungen. Mal brutal, mal etwas mehr Industrial, meist eher in den Stoner Rock abdriftende, an Bands wie OM erinnernde, Sounds prägen die Marschrichtung auf „Zero“.

MISERY LOVES CO. beweisen mit „Zero“, dass es niemals zu spät für ein Comeback ist

MISERY LOVES CO. neueste Veröffentlichung „Zero“ wird die Gemüter spalten. Das Album hat starke Songs und schwache, erinnert in den besten Momenten an die leisen Zeiten von TIAMAT, dann wieder an PARADISE LOST oder SECRET DISCOVERY, nur um dann wieder in recht belanglose, fast schon poppig anmutende Gefilde zu driften. Das GARBAGE-Cover „Only Happy When It Rains“ mutet hierbei ebenso seltsam an, wie das lahme „Would You“. Aber es gibt auch Lichtblicke: Der Titelsong „Zero“ ist eine düstere Industrial-Granate, ebenso hörenswert wie „Surburban Breakdown“ oder „Fell In Love“. Reinhören lohnt sich, allerdings nur mit etwas Zeit, denn direkt packend ist „Zero“ nun wirklich nicht.

Review von Paul/Krishna Ghosh

15.12.2019
Exit mobile version