Miss May I - Shadows Inside

Review

Man könnte sicher vieles über MISS MAY I sagen, aber sicherlich nicht, dass die Jungs zu faulen Säcken gehören.In den letzten Jahren wurde in stetiger Regelmäßigkeit ein Album nach dem anderen auf den Markt geballert. Diesmal ist alles etwas anders. Diesmal wurde sich etwas mehr Zeit gelassen, kreative Zeit eingeräumt. Das Ergebnis: „Shadows Inside“.

Schatten, tief drinnen. So, im Inneren. Und mächtig bereit sie aus dem dunkelsten Kellern fliehen zu lassen und mit voller Wucht in die Metalcore-Szene zuschmettern. Schatten, die sich in dir breit machen, dich angenehm aufwühlen und trotzdem ein gutes Gefühl hinterlassen.

Durchdringendes Schattenspiel

So oder so ähnlich kommt es einem zumindest vor, wenn der Opener, der den gleichen Namen wie das Album trägt, und somit Kopfstück des Ganzen bildet, einem direkt mit einem Stakkato-Anfall und berstigen Growls von Levi mitten in die Innereien trifft. Ein paar „Oh Oh Oh’s“ aus dem Background ziehen etwas an der Handbremse, bevor Basser Ryan eingreift und die cleanen Parts übernimmt. Die Hookline geht sofort in die Synapsen und bleibt. Leidend,wütend, fies, gemein, traurig. Levi shoutet sich weiter durch die Lyrics und gibt den Song eine durchdringende Atmosphäre. Ein Schatten, der sich weiterwälzt, angetrieben von aufheulenden Gitarrensolis und der richtigen Portion Drumpower aus dem Hintergrund.

Mein persönliches Highlight auf dem Album: „Swallow Your Teeth“. Hymnen-artiges Gegröhle in den ersten Sekunden und im Refrain. Levi spuckt die Worte regelrecht heraus. Ein Hauch Crossover liegt in der Luft. Ryan verpasst „Swallow Your Teeth“ mit lieblich-bitterem Sprechgesang die perfekte NU Metal-Klatsche. Immer wieder mit einer fetten Sounddichte versehen. Das Ding brettert regelrecht über einen hinweg und verschnauft im epischen Chorus. Wenn man mich fragt, oder auch nicht: Perfekter Live-Song. Wenn der nicht Spaß macht, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.

Dunkel, düster und doch vielschichtig

MISS MAY I brechen den bisher bekannten Metalcore -Sound auseinander, basteln grungiges Gitarrengeschrammel dazwischen, hauen dir Oldschool-Rhythmus zwischen die Beine, zerpflücken Core-Elemente und rammen rohe und ungewaschen Töne dazwischen.

„Shadows Inside“ ist dunkel und düster, hellt sich aber immer wieder durch eben genau diese Breaks auf.

An alle Nachtschattengewächse der Szene: „Shadows Inside“ schafft einen sauguten Spagat zwischen Metalcore, Thrash Metal und Groove Metal. Im Grunde ist also für jeden etwas dabei.

Man könnte echt verdammt viel über MISS MAY I sagen. Für heute bleibt mir aber nur, kopfnickend und wortlos anzuerkennen, dass „Shadows Inside“ sehr überzeugend ist und scheiße viel Spaß macht. Trotz der Schatten so tief im Inneren.

14.05.2017

It`s all about the he said, she said bullshit.

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