Monolith - Talisman

Review

Kennern der Elektroszene dürfte inzwischen bekannt sein, dass aus Belgien nicht nur die EBM-Legenden FRONT 242 stammen, sondern sich dort inzwischen zahlreiche Bands und Projekte tummeln, die immer wieder mit innovativen Ideen das oft als sich ständig nur gegenseitig kopierenden Elektrogenre inspirieren. Ganz vorne mit dabei ist ein Herr namens Eric van Wonterghem, einst Mitglied bei KLINIK und heute aktives Mitglied der Industrial/Elektro Bands INSEKT und SONAR.
Auf seinem Soloprojekt MONOLITH wird der Sound dieser Bands sowohl weitergeführt als auch modifiziert. Das inzwischen sechste Album „Talisman“ ist erneut eine Symbiose von Industrial, Ambient und hypnotischem Tribal. Kalte, monotone Elektronik mit exotischen Soundspielereien erwartet den Hörer auf den insgesamt 11 Tracks – fast durchgehend instrumental, nur äußerst selten mit Sprachsamples verfeinert. Einzig der abschließende Song „I became you“ überrascht völlig MONOLITH-untypisch sogar mit „richtigem“ Gesang.
So wirkt „Talisman“ mehr wie ein Soundtrack durch elektronische Landschaften, der in den entsprechenden Clubs und bei entsprechender Lautstärke jedoch durchaus den ein oder anderen auf die Tanzfläche locken könnte. Vor allem Songs wie „Danger“, „Talisman“ oder „Al Ahali“ sind hierfür die ersten Kandidaten. Schwieriger dürften es – nicht nur in den Clubs, sondern auch in den Gehörgängen – Tracks wie „All over the world“, „Indigo“ oder „Transmission“ haben, die deutlich stärker in die Ambient/Experimental Ecke tendieren und mit denen viele in diesem Genre ungeschulte Hörer nicht all zu viel anfangen dürften. Aus diesem Grund sei „Talisman“ vor allem auch denjenigen empfohlen, die bereits Erfahrungen mit diesen Genres gesammelt haben, alle anderen sollten das Album vorher unbedingt antesten.

10.09.2006
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