Monument - Hellhound

Review

MONUMENT trauen sich zum Einstieg in ihr drittes Album „Hellhound“ was. Denn mag Sänger Peter Ellis auch weiterhin wie der kleine Bruder der Air Raid Siren klingen – so deutlich wie bei „William Kidd“ haben sich nicht mal BLAZON STONE bei „Blazon Stone“ bedient. Erstere nämlich bedienen bewusst das Klischee der Rock’n’Rolf-Devotees, halten sich dabei aber nur genau an die vorgegebenen Koordinaten des Kurses von RUNNING WILD. Und kapern nicht gleich deren Songs, sondern erschaffen eigene. Ahoi.

Bei MONUMENT heißt es weiter „Up the Irons!“

Die übrigen Songs auf „Hellhound“ klingen wierum wie schon auf „Hair Of The Dog“ mehr nach IRON MAIDEN als nach allem anderen. MONUMENT haben neben viel Dickinson in den Vocals weiterhin einen typisch galoppierenden Bass, Twin-Gitarren-Leads und ein lyrisches Faible für historische (Abenteuer-)Geschichten in der Auslage. Alles verziert mit einer spürbaren Schleife Britishness, wenn man so will.
Da können die Herren noch so sehr auf musikalischer Abwechslung und Weiterentwicklung bestehen, wer hier beim Hören nicht permanent Vergleiche zu unterschiedlichen Songs der Harris’schen Empires zieht, hört hauptberuflich keine ernstzunehmende Musik.
Aber. Das muss ja deswegen – siehe Schwedens BLAZON STONE und die hanseatische Piraterie – noch lange nicht schlecht sein. Gerade in einem Genre, dass „Innovation“ und „Experiment“ direkt neben … und „Exkrement“ im semantischen Giftschrank wegschließt.

„Hellhound“ schickt dich nicht vor die Tür

Entscheidend ist daher der einzelne Song. Und da kommen MONUMENT selbstredend nicht an die titanischen Vorbilder heran. Aber mindestens wer IRON MAIDENS opulente Ausrichtung der letzten Jahre eher notgedrungen als enthusiastisch durchgewunken hat, mag seine Freude an „Hellhound“ haben.
„The Chalice“ mit der gleich zu Beginn ins Rampenlicht geschobenen packend-einprägsamen Lead-Melodie dürfte zum Beispiel niemanden in der einschlägigen Disco an die Bar oder gar vor die Tür treiben. Das großspurige „Nightrider“ weist zudem vokalisch dezente Spuren von JUDAS PRIEST auf und in der Gesamtanlage eine Prise MANOWAR, während sich der Rest von MONUMENTS Neuer immerhin so anfühlt, wie die passendgetragene Jeans von hinten aus dem Schrank: Es ist zwar nicht die geile eyecatching Leoparden-Leggins, aber auch nicht die unförmige Zumutung von der letzten Konfirmation.
Gutes Album.

17.05.2018
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