Morne - Engraved With Pain

Review

MORNE existieren schon seit 2005 und haben zuletzt 2018 ihr viertes Album „To The Night Unknown“ veröffentlicht. Nun folgt mit „Engraved In Pain“ endlich der nächste Streich, der nach dem eindrucksvollen Gig auf dem Hell Over Hammaburg auch bereits mit Spannung erwartet wurde. Zudem hat sich die Gruppe um Gitarristen und Sänger Miłosz Gassan für das Album einen Vertrag mit Metal Blade Records geschnappt, sodass sie ihre Musik, die sie selbst ungern in Genredefinitionen stecken, einem breiteren Publikum zugänglich machen können.

MORNE wollen sich nicht definieren lassen

Wir machen das jetzt trotzdem mal, das muss ja letztlich sowieso jeder für sich selbst entscheiden, wie er oder sie welches Genre definiert. MORNE weilen jedenfalls irgendwo zwischen Doom- und Post Metal mit einer ordentlichen Portion Sludge darin und haben dieses Rezept für ihr neues Werk auf vier überlange Songs zusammengedampft. Dabei spielen sich diese Lieder allesamt in eine Art Trance, welche mit flüssigen Übergängen und lange verhallenden Grundthemen gespickt sind und so eine düstere Atmosphäre voller Hoffnungslosigkeit erzeugen.

Geprägt werden die vier Songs von „Engraved In Pain“ von den hallenden Shouts Gassans, welche sich in das Gesamtkonzept gut einfügen. Das Gitarrenspiel ist oft drückend, selten treibend und gelegentlich durch ein Solo auflockernd. Die Drums geben den Takt und das Tempo mit vor, ohne sich großartig in den Vordergrund zu drängen. Sie verstehen sich mehr als Teil des Großen und Ganzen.

Bei Alben dieser Art, die ihr Potential ohnehin in Gänze entfalten, ist es reichlich sinnlos, einzelne Tracks zur Veranschaulichung rauszupicken. Wenn man sich vorsichtig mit dem Schaffen von MORNE vertraut machen möchte, sei am ehesten der dritte Song der Scheibe, „Wretched Empire“ empfohlen, da dieser auf die ersten Hördurchgänge bezogen am Zugänglichsten ist, bevor man in Gänze von der Schwärze, die „Engraved In Pain“ verkörpert, verschluckt wird.

„Engraved In Pain“ nimmt sich & braucht Zeit

Wer das neue Album von MORNE am besten konsumieren möchte, der setzt sich Kopfhörer auf, dunkelt den Raum ein bisschen ab und lässt sich ganz in die doomige Sludge-Welt der Bostoner Band fallen. „Engraved In Pain“ ist schwer zugänglich, hat aber definitiv seine Momente und wird in Zukunft sicherlich für intensive Liveshows sorgen. Nur bitte nachts und nicht im Nachmittagsprogramm!

27.10.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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