Muert - Ye Canariae Abezan

Review

Teneriffa gehört zu Spanien, ist die größte der Kanarischen Inseln, ein beliebtes Urlaubsziel und Heimat von MUERT, die bestimmt schon als Kinder umgedrehte Kreuze und Pentagramme in den Sandstrand gemalt haben. Heute malen sie ihre Gesichter an und tragen die Symbole um den Hals. Außerdem hat zumindest Fronter Ebola in den Jahren gelernt, mit ganz viel Hall zu kreischen und zu grölen. Legen wir den Spaß mal beiseite, denn MUERT haben uns mit „Ye Canariae Abezan“ durchaus Qualität zusammengekloppt.

MUERT (über)rumpeln (uns) mit Ye Canariae Abezan

Die ulkigen Promofotos lassen trotzdem eine auf gespielt böse getrimmte Spaßkapelle vermuten. Der mit War-Metal-Anleihen versehene Beginn pulverisiert diese Annahme zwar, Songtitel wie „Of Corpses, Evil & Drinks…“ halten die Hoffnung aber, dass MUERT ihre Evil-Attitüde nach hinten raus nicht so richtig doll ernst nehmen. Denn was da rauskommt, ist keineswegs Plakatives für den Arsch, sondern macht richtig Laune. Da stehen metallisch orientierte Kriegsverehrer auf polternden Black ’n’ Roll – hört euch nur mal „1.000 Momias“ an. Hier mögen es Corpsepaint-Träger, wenn sich Schwarzwurzeln mit Todesblei paaren – „Olor A Muert“ zum Beispiel. Da schrecken barbarisch klingende Stimmbanddämonen nicht vor eher stimmungsvollen Thrash-Parts zurück – Teile von „Acentejo 1494“. In „Crueldad Desde Islas Canarias“ gibt’s sogar ein klassisch ausgerichtetes Heavy-Metal-Ende.

Ab auf den Friedhof – mit Sixpack (Bier) und diabolisch guter Laune

Groove, Ride-Spielereien, Hochgeschwindigkeit und so weiter … „Ye Canariae Abezan“ hat erstaunlich viel zu bieten und versprüht dabei eine dermaßen primitive Atmosphäre, dass das diabolische Grinsen der Hörerschaft nur selten verschwinden dürfte. Dazu gesellen sich Nicken, Bangen und, ja, auch Schunkeln. Das ist Musik, die man auf dem Friedhof hört – allerdings nicht, während man allein den Mond anstarrt und an Satan denkt, sondern zu einem ordentlichen Saufgelage mit anderen Gestörten, die zu Klängen dieser Art feiern, schlafen, lernen, auf dem Klo sitzen und den Beischlaf verüben können UND wollen. Du würdest gern die Songs von Bands wie SADISTIK EXEKUTION, BLASPHEMY und REVENGE mit mehr Groove hören? Teste mal MUERT an!

MUERT – Promofoto 2017
13.09.2017
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