My Minds Weapon - The Carrion Sky

Review

Metalcore ist im Normalfall nicht mein Ding, soviel vorneweg. Trotzdem haben es die Schotten von MY MINDS WEAPON geschafft, einen äußerst positiven Gesamteindruck bei mir zu hinterlassen. Warum? Weil sie es einfach schaffen, ansprechende Riffs mit den gewissen IRON MAIDEN-Melodien/Soli zu kombinieren, niemals stumpf durch die Botanik holzen und der Brüllwürfel am Mikro nicht monoton, sondern schön dynamisch klingt.

Huldigungen ergehen dabei nicht nur an genannte IRON MAIDEN, sondern auch teilweise an MESHUGGAH, nie ohne gewisse (erstaunlicherweise angenehme) Hardcore-Elemente einfließen zu lassen. Auch in ruhigen Passagen wirkt die Band nie krampfhaft bemüht, sondern lässt einfach die Musik geschehen, so als ob alle Elemente in ihrem Sound absolut natürlich zusammengehörten. Die Texte sind dabei intelligent gestaltet, auch das Artwork trägt einen guten Teil zur Atmosphäre bei. Man kann also durchaus von einem Gesamtkunstwerk sprechen, in dem die Songs sowohl gut miteinander harmonieren als auch gut für sich alleine stehen könnten. Nur gelegentlich finden sich auch schwächere Songs auf dem Album verglichen mit den Anspieltipps “Alpha Centaurii“ oder “Goodbyes“.

Produziert wurde das Album weitgehend von Gitarrist Dan Goldsworthy und Schlagzeuger Nick Scholey – Dieses Duo ist produktionstechnisch wirklich Gold wert, so fetten und glasklaren Sound bekommen nicht viele Produzenten hin; Auch wenn das Schlagzeug relativ stark getriggert ist, stört das im Gesamtsound nicht.

Einziges Manko dieser CD ist, dass man alle Elemente schon irgendwo mal gehört hat. Auch wenn die Teile auf völlig organische Weise miteinander kombiniert werden, findet sich nichts bahnbrechend Neues mehr auf “The Carrion Sky“. Das ist aber eine Entwicklung, die nicht nur im Bereich des Metalcore vorkommt.

Fans des Genres werden über MY MINDS WEAPON äußerst begeistert sein, aber auch für Metalcore-Muffel wie mich bietet dieses Album gute Unterhaltung – auch wenn ich’s mir nicht den ganzen Tag anhören könnte und wenn, dann eher nebenher als konzentriert, denn richtig aussergewöhnliche Musik sucht man auf diesem Album eher mit der Lupe.

23.11.2008
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