Nagelfar - Srontgorrth

Review

Die deutschen Schwarzmetaller Nagelfar legen mit diesem 70minütigen Konzeptalbum, welches die fiktive Geschichte des Kriegers Srontgorrth erzählt, endlich den langerwarteten Nachfolger zu ihrem erfolgreichen ‘97er Debüt Hünengrab im Herbst vor. Musikalisch hat sich einiges verändert, so beginnt beispielsweise das erste der 5 Srontgorrth Kapitel ziemlich spacig, soll heißen synthmäßig recht abgefahren. Anschließend findet man jedoch schnell den typischen Black Metal, wie man ihn von Nagelfar gewohnt ist, bevor allerdings wieder zum Ende des knapp 17minütigen Openers EBM-Klänge das Ruder übernehmen. Mir persönlich sind diese Experimente teils schon zuwider, da deren Ausmaß zeitweise die Grenze meiner Toleranz erheblich überschreitet, vor allem beim „Vierten Kapitel“, welches ausschließlich auf Industrial, sowie elektronischen Klängen basiert. Ansonsten geht es dieses mal musikalisch mitunter etwas langsamer zu, jedoch nur, um schließlich wieder von einem wahren Black Metal Inferno dahingerafft zu werden. Insgesamt finden sich bei einer Spielzeit von 70 Minuten unzählige positive Aspekte, die das Gesamtwerk erneut zu einem wahren Meisterwerk erstrahlen lassen, welches getrost zu den besten Black Metal Veröffentlichungen der letzten Zeit gezählt werden darf. Aufgenommen wurde dieses Glanzstück, wie bereits der Vorgänger, im renommierten Stage One-Studio unter Regie von Andy Classen (ex-Richthofen), was zusätzlich als Qualitätsmerkmal dienen dürfte. Die Höchstpunktzahl von 10 verhindern lediglich die angesprochenen Experimente, ich empfehle nichtsdestotrotz jedem Black Metal Fanatiker sich dieses Juwel ins heimische Regal zu stellen.

27.04.1999
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