Narrow House - Thanathonaut

Review

Mit ihrem zweiten Album „Thanathonaut“ hat sich die ukrainische Formation NARROW HOUSE vorgenommen, die Grenzen des Funeral Doom Metal aufzubrechen und diese mit anderen Spielarten zu verbinden. Was sich rein auf dem Papier als interessanter Ansatz liest, stellt sich in der Umsetzung als nicht zu unterschätzendes Vorhaben heraus. Denn auch wenn es andere Bands schon einmal vorgemacht haben, so haben es die Ukrainer sicherlich nicht ganz einfach.

Rein musikalisch fest im Funeral Doom verankert, erscheinen die Songs vom Aufbau her für dieses Genre ungewohnt leichtgängig. Zwischen monolithischen Gitarrenriffs strahlen immer wieder verträumte Melodien hindurch, welche Erinnerungen an Bands wie MY DYING BRIDE aufkeimen lassen. Ebenso kommen Chöre, Cello und Kontrabass zum Einsatz und ein Saxophon übernimmt nicht selten die tragende Rolle in der Melodieführung. Dies ist im Grunde sicherlich kein schlechter Ansatz und sorgt in gewisser Weise für Auflockerung, allerdings verzetteln sich NARROW HOUSE dabei immer wieder bei der Umsetzung, was unweigerlich den Musikgenuss schmälert. „Thanathonaut“ wirkt einfach zu zerfahren und man sucht vergebens den atmosphärischen Tiefgang, welchen man von einer derartigen Musik einfach erwartet. Teilweise könnten die Stücke auch gut als Gothic-Nummern der 80er und 90er durchgehen, wären da nicht die schweren Gitarrenriffs und die doch immer wieder in seltenen Momenten aufkeimende Atmosphäre. Auch wenn NARROW HOUSE in Stücken wie „The First Day Of The Rest Of Your Life“ oder „Crushing The Old Empire“ auf starke Riffs setzen, letztendlich bleibt einfach zu wenig hängen, um „Thanathonaut“ aus der Masse an Platten herauszuheben.

NARROW HOUSE verfolgen definitiv einen interessanten Ansatz. Nur will dies nicht wirklich gelingen, da auf Dauer einfach der Biss und die Essenz verloren gehen, die für diese Musikrichtung einfach notwendig sind. Somit ist „Thanathonaut“ ein guter Schritt in die richtige Richtung, aber auch zu großen Teilen gesichtslos und unscheinbar.

27.06.2014
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