Need - Siamese God

Review

Der aufmerksame Leser mag bemerkt haben, dass dieses Album nicht wirklich neu ist. Bereits vor rund anderthalb Jahren brachten NEED ihr zweites Album „Siamese God“ in ihrer griechischen Heimat via Venerate Industries, sowie im Eigenvertrieb über ihre MySpace-Seite unters Volk. Nun sorgen SAOL für eine europaweite Veröffentlichung dieses interessanten und höchst vielseitigen Silberlings. Inhaltlich unverändert finden sich hier neun progressive Rock-Stücke, die von melancholischen Alternative-Klängen bis hin zu harschen Industrial und Thrash-Klängen enorm viel zu bieten haben. Bonus-Tracks sucht man vergeblich, dafür ist der Digi-Pack schick gestaltet und bietet ein Booklet, das sich auf Postergröße auffalten lässt und dessen Rückseite eine erweiterte Version des fernöstlich angehauchten Cover-Artworks zeigt.

Nach wie vor weisen die Songs etwas zu viele Detailschwächen auf, um vollends zu überzeugen. Wer aber nach stilistischem Abwechslungsreichtum und einem höchstgradig wandlungsfähigen Bandsound sucht, der sollte dieser Band unbedingt eine Chance geben. Denn obwohl man jedes Mal, wenn man glaubt, endlich die passende Schublade für das Quintett gefunden zu haben, aufs Neue mit unerwarteten stilistischen Winkelzügen überrascht wird, geht doch der rote Faden niemals verloren. Das macht „Siamese God“ nicht zu einem perfekten, aber zu einem spannenden und höchst interessanten Album. Tatsächlich wäre es aber inzwischen auch höchste Zeit für einen würdigen Nachfolger.

21.08.2011
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