Nekrodeus - Ruaß

Review

NEKRODEUS sind eine österreichische Death-Metal-Band aus Graz, die mit deutschen Texten und einer Portion Wahnsinn agiert. „Ruaß“ ist das dritte Album der Gruppe und erschien via FDA Records, einem Label mit Gespür für traditionelles Todesblei ebenso wie für exzentrische Auswüchse.

NEKRODEUS sind die österreichische Antwort auf IMPALED NAZARENE

Beim Hören von „Ruaß“ denkt man unweigerlich an die finnischen Chaoten von IMPALED NAZARENE. Der Stil weist Parallelen auf: Hardcore-Punk-Einflüsse treffen auf Black Metal und Crust, während die Texte teils ähnlich abgründig sind. Eine Kostprobe? „Mein Herz ist eine Wunde, aus der die Scheiße rinnt“, heißt es in „Abgrundmensch I“. Die klare Absage an Nazis in „Volkscancer“ ist hingegen erfreulich deutlich – und notwendig. Der Ausdruck „Faschismus faschieren!“ sorgt obendrein für ein Schmunzeln.

Musikalisch herrscht Anarchie: Die Songs dauern zwischen 45 Sekunden und fünf Minuten, reichen von getragenen Hassbatzen bis zu angepunktem Geballer mit Grindfaktor. NEKRODEUS setzen auf eine druckvolle, moderne Produktion mit der nötigen Portion Dreck. So bleibt „Ruaß“ roh, profitiert aber von den technischen Möglichkeiten des Jahres 2025.

„Ruaß“ ist speziell, aber kurzweilig

Wer sich auf den Höllenritt „Ruaß“ einlässt, bekommt ein facettenreiches, spannendes Album, das zwar grob unter „Death Metal“ fällt, aber deutlich mehr zu bieten hat. Besonders die Punk-Schlagseite tritt immer wieder hervor. NEKRODEUS nehmen uns mit in ihre ganz persönliche Hölle – passend dazu der Albumtitel: „Ruaß“ bedeutet im Wiener Dialekt „Gesindel“ oder „Abschaum“.

09.06.2025

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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