Nemesis Irae - Eradikate Campaign

Review

Seit 1996 lärmen diese Herren bereits im belgischen Underground herum, allerdings waren NEMESIS IRAE nicht besonders produktiv in all den Jahren. Gerade einmal drei Alben (inklusive „Eradikate Campaign“) haben die Belgier seit 2003 veröffentlicht. Wenn das Quintett also auf den Kuss einer Muse gewartet hat, so hat diese unzweifelhaft eine Vorliebe für Black Metal der ersten Welle, harten Alkohol und Panzerfahren.

Denn genau so klingt „Eradikate Campaign“ auch – das Material entpuppt sich als räudiger Bastard aus oldschooligem Black Metal des Kalibers HELLHAMMER, früher BEHERIT (gerade in den chaotischen Passagen), simplen Gitarrensoli der BATHORY-Frühwerke und Death Metal-Einschlag der Marke BELPHEGOR. Dabei liegen die Stärken der Band eher im Midtempo-Bereich, diese Passagen wirken wesentlich durchdachter als die teils monotonen und etwas einfallslosen Blastattacken, mit denen der Hörer in weiten Teilen konfrontiert wird. Hier setzen die Belgier zu sehr auf Aggression, welche leider die Kreativität im Songaufbau einschränkt. Passend rauh und räudig ist die Produktion ausgefallen. Dabei tendiert man aber wieder in Richtung BATHORY und Konsorten, der seidenpapierdünne Sound einiger richtungsweisender skandinavischer Bands der neunziger Jahre ist hier nicht zu finden. Puristen werden hier auf jeden Fall nichts zu beanstanden haben.

Und eigentlich für diese Leute ist „Eradikate Campaign“ ja auch gemacht. Hier soll wirklich jedes Detail Old-School-Atmosphäre verkörpern, sogar die Spielzeit kratzt mit etwas über einer halben Stunde am Prädikat „Kvlt“. Allerdings bleibt das Niveau – trotz der forcierten primitiven Attitüde – trotzdem nur leicht unterdurchschnittlich. Ein durchdachteres Songwriting hätte hier durchaus noch einen Zähler ausmachen können.

09.07.2013
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