Nemesis Sopor - Firmament

Review

NEMESIS SOPOR sind im atmosphärischen Black Metal verortet und veröffentlichten Anfang März mit „Firmament“ bereits ihr viertes Studioalbum. Lyrisch setzt sich „Firmament“ mit dem Konzept von Freiheit auseinander, insbesondere mit der beliebten Frage, wie weit Freiheit gewährt oder auch genommen werden sollte. Nach diesem Konzept wurde auch der Albumtitel gewählt, da das Firmament eine schwer zu definierende Grenze zwischen dem Irdischen und dem Himmlischen darstellt. Zudem lässt sich die Frage nach der Größe des persönlichen Firmaments stellen. Insgesamt ein sehr philosophischer Ansatz, stellt sich nur die Frage, wie die Musik das untermalt.

NEMESIS SOPOR wollen von Freiheit singen

Die sechs Songs, die größtenteils Überlänge haben, einfach als atmosphärischen Black Metal zu bezeichnen würde zwar oberflächlich korrekt sein, allerdings versteckt die Dresdener Band noch mehr in den Songs. Es wird sich nicht nur zwischen Raserei und atmosphärischen Ruhephasen abgewechselt, die teilakustischen Zwischenspiele tänzeln manchmal auch proggy-verspielt in den Gehörgang und abrupte Tempowechsel oder kurze Breaks, um die Spannung über die Spielzeit des einzelnen Songs zu halten, werden ebenfalls gerne eingesetzt.

Gesanglich wird auch einiges an Abwechslung geboten, Sänger und Gitarrist R.S. weiß je nach Stimmung des Songs zwischen klassischen, hohen Screams, bedrohlichen Growls, finsterem Flüstern und gelegentlich sogar theatralischem Klargesang hin und her zu wechseln.

„Firmament“ ist gerade für die ersten Durchläufe kein Album zum nebenher Hören. Innerhalb der einzelnen Songs haben NEMESIS SOPOR so viele kleine, verspielte Momente versteckt, die zusammengemischt die Atmosphäre des Albums kreieren. Einfach nur mal eben bei YouTube für zwei, drei Minuten in einen Song reinhören reicht nicht, um die komplette Bandbreite der Scheibe zu erfassen. Um sich einen guten Überblick verschaffen, was einen erwartet, sei der eröffnende Zwölfminüter „Detritus“ empfohlen, der viele Facetten des Albumspektrums bereits abdeckt.

„Firmament“ ist ein vielschichtiges und dichtes Werk geworden

Nicht nur Fans des atmosphärischen Black Metals könnten sich für NEMESIS SOPORs neues Werk erwärmen, allerdings sollte man sich Zeit und Ruhe mitbringen, um die einzelnen Tracks auf sich wirken zu lassen. Starke Leistung!

19.04.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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