Nervosa - Perpetual Chaos

Review

Vergangenes Jahr hat es im Hause NERVOSA ganz schön geknallt. Gitarristin Prika Amaral trennte sich von ihren beiden Mitstreiterinnen und baute die Band zum Quartett aus. An der grundsätzlichen musikalischen Ausrichtungen, das zeigt sich auf „Perpetual Chaos“ schnell, ändert das alles aber nichts.

NERVOSA scheuen die Weiterentwicklung

NERVOSA spielen immer noch ultrabrutalen Thrash Metal, der gelegentlich in Death-Gefilde abdriftet. Das ballert auch auf der vierten Platte verdammt amtlich, zeigt allerdings nicht zu verachtende Abnutzungserscheinungen.

Das liegt zum einen daran, dass NERVOSA das selbe Programm jetzt schon dreimal abgespult haben. Zum anderen aber auch daran, dass die Band sich innerhalb ihrer engen musikalischen Grenzen kein bisschen weiterentwickelt hat. Heißt im Klartext: Das Songwriting ist und bleibt verdammt eindimensional. Und nach irgendeiner Form von Eingängigkeit braucht man auf „Perpetual Chaos“ sowieso nicht suchen. Selbst eine Lupe fördert dahingehend nichts zu Tage.

So rauscht die Platte vorbei. Egal ob „Guided By Evil“, „People Of The Abyss“ oder „Pursued By Judgement“ – hängen bleibt kaum etwas. Eine der positiven Ausnahmen stellt der groovige Titelsong dar. Einer der wenigen Momente des Albums, in denen das Quartett mal nicht mit Vollgas nach vorne prescht. Auch das punkige „Time To Fight“ zeigt eine andere Seite von NERVOSA, die durchaus Spaß macht. Gelegentlich offenbart sich also, welches Potential in dieser Combo steckt. Nur nutzt sie es viel zu selten. Stattdessen reiht sich die meiste Zeit ewig gleich klingendes Gebolze aneinander.

„Perpetual Chaos“ lässt jegliche Menschlichkeit vermissen

Dazu kommt eine unglaublich sterile Produktion, die in ähnlicher Form schon dem Vorgängeralbum „Downfall Of Mankind“ jegliches Leben raubte. Natürlich soll eine Band zeitgemäß agieren. Im Jahr 2021 noch auf eine Rumpelproduktion der Marke SODOM zu setzen, ergibt für eine technisch versierte Truppe wie NERVOSA keinen Sinn. Aber „Perpetual Chaos“ klingt beinahe so, als käme hier das gesamte Instrumentarium aus einem Computer. Menschlichkeit gibt es auf dem Album nicht.

Trotz runderneuerter Besetzung, halten NERVOSA an ihrem bisherigen Konzept fest. Mit allen Stärken und Schwächen, die das mit sich bringt. Begeisterung lösen damit nicht aus. Ein total Reinfall ist „Perpetual Chaos“ aufgrund eine paar Ausreißer nach oben aber auch nicht.

14.01.2021

"Irgendeiner wartet immer."

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