Nomad - Transmogrification (Partus)

Review

NOMAD haben sich mit “Transmogrification (Partus)” keinen Gefallen getan. Harte neun Jahre hat die Fangemeinde auf eine neue Veröffentlichung gewartet. Wer so lange ausharrt, erwartet in der Regel auch einiges. Doch das Lechzen nach frischer NOMAD-Ware mutiert schnell zum Grummeln.

NOMAD vertonen den Durchschnitt

Der verheißungsvolle Aufbau von “A Wanderer Without A Shadow” entpuppt sich als übertriebene Dramaturgie. Viel Nennenswertes hat der Song nicht in petto. Überraschend sind die Gitarren zu Beginn von “In The Hands Of Progression“, die erst einen Fuß in okkulte Gefilde setzen und anschließend zum progressiven Ausflug laden. Die Nummer bleibt einigermaßen spannend, kann sich aber nicht merklich über standardisiertes Riffing hinaus entwickeln. “Clouds Of Hills” geht deutlich stimmungsvoller zu Werke, liefert aber auch keine echten Highlights. Womit wir beim Kernproblem angekommen sind: Das Hörerlebnis geht nicht über einzelne Aha-Momente hinaus und ist meilenweit davon entfernt, mit Superlativen bestückt zu werden. Da helfen auch die BATUSHKA-Anleihen im letzten Song nichts.

Zu lange in der Warteschleife: “Transmogrification (Partus)”

Es scheint, als hätten die vielen Jahre zu keiner Reife geführt. “Transmogrification (Partus)” ist wie eine Warteschleife: Je länger es dauert, desto weniger Lust hat man. So fallen NOMAD anno 2020 leider weniger durch Musik auf, sondern vielmehr aufgrund der prominenten Namen: Patrick “Seth” Bilmorgh, der bei BEHEMOTH live an Bord ist, spielt Gitarre und für die Aufnahmen sollen Orion (BEHEMOTH) den Bass und Inferno (BEHEMOTH, AZARATH) die Drumsticks in die Hand genommen haben. Weil sich Worte oft je nach Gehörgang unterschiedlich entfalten: Die Polen haben mit “Transmogrification (Partus)” keine Katastrophe angerichtet, doch Mittelmaß ist sicherlich nicht der Anspruch einer Band, die seit 1994 unterwegs ist. Kein großer Fortschritt zum ebenfalls müden Vorgänger “Transmigration Of Consciousness”.

26.04.2020
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