Noveria - Risen

Review

Laut dem Wiki des Science-Fiction Rollenspiels MASS EFFECT von Bioware ist NOVERIA „ein kleiner Eisplanet im Pferdekopfnebel, der nach normalen Standards als nicht bewohnbar gilt“. Ob und was die italienische Band NOVERIA mit diesem Rollenspiel gemeinsam hat oder gar der Bandname daran angelehnt ist konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geklärt werden. Den Soundtrack dazu könnten sie mit ihrem Debütalbum „Risen“, auf welchem auch Simone Mularoni seine Finger im Spiel hatte, aber allemal liefern. Der zumindest in der italienischen Szene weitläufig bekannte DGM-Gitarrist war zwar nur für die ziemlich druckvolle Produktion verantwortlich, jedoch sind mit Emanuele Casali und Andrea Arcangeli zwei weitere DGM-Mitglieder in den Reihen von Noveria zu sichten, was man der Platte auch definitiv anhört. Weitere musikalische Vergleiche in Richtung SYMPHONY X erspare ich mir an dieser Stelle jetzt einfach mal …

Die Band bezeichnet ihren Stil als „Catastrophic Metal“, wobei es eine handelsübliche Bezeichnung a la Power/Prog-Metal sicherlich auch getan hätte. Dennoch scheint die Herangehensweise der Italiener eine etwas andere zu sein. Denn neben den typischen hochmelodischen Gitarrenläufen und obligatorischen Keyboard-Spielereien bilden verhältnismäßig tief gestimmte, groovende Gitarren das Fundament der Songs auf „Risen“. Anfangs etwas argwöhnisch beäugt geht aber auch dieses Konzept auf und hält einige Überraschungen bereit. Ohne jegliche Ahnung davon, was einen auf „Risen“ bzw. bei NOVERIA erwartet, könnten die ersten Sekunden des Titelstücks beispielsweise auch gut und gerne einer ARCH ENEMY-Platte entstammen. Überwiegend findet man sich dann aber doch im majestätischen Power Metal, geschwängert von etlichen Prog-Elementen und wirren Gitarrensoli wieder. Nur eben mit etwas mehr Druck im Unterbau. Kompliment an Sänger Frank Corigliano, der nicht nur die hohen Passagen mit Bravour meistert, sondern auch durch vereinzelt eingestreute Growls („Paralysis“, „Fallen From Grace“, „Waste“) Qualität beweist und so ein ganz anderes Maß an Abwechslung in Spiel bringt.

Dies zur Objektivität. Für mich als dem Power-, sowie Prog-Metal eher abgeneigten Hörer bleibt schlussendlich dann aber doch einfach zu wenig hängen, um eine wirkliche hohe Punktzahl zu zücken. Die Duelle zwischen Lead-Gitarren und Keyboard sind zwar beeindruckend, zeugen für mich aber nicht von hoher musikalischer Güte, sondern strapazieren eher das körpereigene Nervenkonstrukt, mal ganz abgesehen von der hohen Stimme Coriglianos. Technische Fertigkeiten schön und gut, aber songdienlich sind diese Passagen für meinen Geschmack nicht. Was bleibt ist somit ein ziemlich solides Debüt, insbesondere empfehlenswert für Genre-Liebhaber.

28.05.2014

Präsentationsressort & Akkreditierungen: Festivals

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