Nycticorax - Black Raven...Dark Night

Review

Vermutlich im Zuge der Promotion zum aktuelleren Album „Anima Tenebrarum“ erreichte mich auch das 2006er Album „Black Raven…Dark Night“ der Letten NYCTICORAX. Eigentlich eine nette Geste, um den Werdegang einer Band nachzuvollziehen, allerdings ist der Mehrwert doch gering.

Im Grunde ist die Geschichte zu „Black Raven…Dark Night“ ziemlich einfach und kurz erzählt. NYCTICORAX setzen nämlich auf ziemlich flotten, leicht melodischen Black Metal, deren Produktion, im Jahr 2006 zumindest, eher auf Minimalismus fußt. Das scheppernde Schlagzeug und die ziemlich dürren Gitarren wirken in dieser Form leider alles andere als charmant. Allem voran deshalb, weil NYCTICORAX auch sonst wenig Interessantes zu bieten haben. Eintönig und leider auch ohne wirkliches Gespür für Stimmung rumpelt sich das Quartett durch eine gute Stunde Songmaterial. Ein weiteres, wenn auch kleines Ärgernis sind die überflüssigen Zwischenspiele, die einen auch nur im Ansatz nachvollziehbaren Albumfluss penetrant stören. Hier und da blitzt aber auch bei NYCTICORAX sowas wie ein brauchbarer Moment auf, „Likantropia“ ist zum Beispiel halbwegs unterhaltsam, beinahe eingängig und dank des fein eingewobenen Akustik-Gezupfes sogar im Ansatz stimmungsvoll.

Das bleibt leider auf „Black Raven…Dark Night“ die Ausnahme. Von wirklich löblichen Ideen oder großem Potential kann ich hier auch nicht sprechen, dazu verbrauchen sich NYCTICORAXs Ideen viel zu schnell und sind im Grunde auch zu ausgelutscht. Lediglich den in Lettisch verfassten Vocals könnte etwas Exotisches anhaften, wäre das Gezeter von Gitarrist Lodbrock nicht so dermaßen nervig hoch, dass es beinahe unfreiwillig putzig wirkt. Nein, verpasst hat man mit „Black Ravend…Dark Night“ wirklich nichts, vor allem, wenn man die Veröffentlichungsflut im Black Metal betrachtet. Zum Schnarchen.

30.07.2012

Chefredakteur

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