Nydvind - Seas Of Oblivion

Review

Bevor NYDVIND wirklich auf sich aufmerksam machen konnten, da war es auch schon wieder still um sie geworden. 2011 veröffentlichten sie eine Split mit BORNHOLM, danach ein paar Singles und eine Compilation. Ein Album hat es seit 2010 nicht mehr gegeben. Mit „Seas Of Oblivion“ ändert sich das nun. Dass auch noch mehr geplant zu sein scheint, verrät der Oberbegriff „Tetramental I“, unter dem das Album außerdem läuft. Weitere drei Alben müssten da also noch nachkommen. Ob dazwischen auch wieder sieben bis acht Jahre liegen, wird sich zeigen. Mit etwas Glück können wir aber vielleicht auch schon vor dem Jahr 2042 auf die komplette Tetralogie zurückblicken.

Wenn der erste Eindruck täuscht…

Wenden wir uns aber nun diesem ersten Teil zu. Sehr vielversprechend geht der zugegebenermaßen nicht los. Das Intro misst unnötige 2,5 Minuten, denn zu hören ist in „Plying The Oars“ eben genau, was der Titel vermuten lässt. In Anlehnung an die Ruderer eines Wikingerschiffes wird mit „Hey-Uah“-Lauten an den Paddeln gekeucht. Ein Riff und Drums spielen sich dann langsam in den Vordergrund. Hätte man jetzt auch drauf verzichten können. Der erste Song „Sailing Towards The Unknown“ klingt dann zu Beginn alles andere als gut produziert. Wie NYDVIND dann aber noch alles wenden!

Im Laufe des Tracks – und der darauffolgenden – stellt sich heraus, dass NYDVIND mit „Seas Of Oblivion“ ein echter Treffer gelungen ist. Ihr Pagan Black Metal ist sehr melodisch, zum Teil atmosphärisch und kann sowohl Geballer als auch ruhige und fast verträumte Stellen. Insgesamt überwiegt zwar Midtempo, die Ausreißer nach oben und unten sorgen aber für genügend Abwechslung, um auch bei den überlangen Songs (meinst 11 – 13 Minuten) keine Langeweile aufkommen zu lassen. Die verschiedenen Abschnitte der Tracks werden zudem mit angenehmen Übergängen versehen. Der Hintergrund ist stets gut gefüllt und sorgt so für eine ausreichende Vielschichtigkeit und Differenziertheit. Die Vocals gehören klar in die Black Metal-Ecke, ohne dabei aber an einen keifenden Schoßhund zu erinnern. Etwas Klargesang, meist im Chor, gibt es aber auch.

NYDVIND wecken Erwartungen

Während der Rausschmeißer „Unveiling A New Earth“ als absoluter Anspieltipp zu nennen ist, haben sich aber auch ein paar schwächere Nummern eingeschlichen. So bewegen „Sea Of Thalardh“ und „The Dweller Of The Deep“ nicht wirklich was, gehören aber glücklicherweise auch zu den kürzeren Stücken auf der Platte. NYDVIND sind also stark aus der Versenkung hervorgekommen, müssen nun, da sie quasi schon drei weitere Alben angekündigt haben, aber zusehen, dass sie nicht zu schnell wieder darin versinken. „Seas Of Oblivion“ kann jedenfalls bedenkenlos weiterempfohlen werden, und so einige dürften danach gespannt auf die Folgealben warten.

11.02.2018

headbanging herbivore with a camera

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