Oath Of Cruelty - Summary Execution At Dawn

Review

Nach alle dem lupenreinen Old School Todesmörtel in letzter Zeit tut es echt auch mal ganz gut, wieder ein bisschen Abwechslung auf die Ohren zu bekommen. Dafür eignet sich „Summary Execution At Dawn“, das Debüt der Texaner OATH OF CRUELTY, Death Thrash steht auf dem Speiseplan.

Alter Fritz, die prügeln aber gleich mal ordentlich den Putz von den Wänden. Frei nach dem guten alten Motto „Es gibt nur ein Gas, Vollgas!“ steigen OATH OF CRUELTY mit „Pounding Hooves Of Shrapnel“ in ihren Erstling ein. Das folgende „Stabbing Forth With Invincible Damnation“ startet zunächst im drückenden Midtempo, bevor auch da wieder der D-Zug durch die texanische Prärie brettert. Man ahnt recht früh, das macht durchaus Spaß, könnte sich aber auch recht schnell abnutzen, wenn es nur so weitergeht.

Der Anfang ist gemacht

OATH OF CRUELTY setzen also eher auf krachendes Geballer, Filigrantechnik gibt es kaum. Aber dennoch findet man immer wieder das eine oder andere coole Solo als Auflockerung. Vor allem die thrashigen Parts können absolut was. Das Gebretter dagegen ist doch manchmal etwas zu eindimensional.

Die Vorliebe der Jungs für alten Thrash Metal made in Germany hört man definitiv heraus. Das beweisen gelungene Songs wie „At The Tyrant‘s Behest“ oder „Victory Rites Of Exsanguination“ mit ihren Anleihen bei richtig alten SODOM oder KREATOR. Auch das MERCILESS-Cover „Denied Birth“ haben die Jungs fein umgesetzt. Aber generell ist es zu so einem Vorbild schon noch ein Stück zu gehen. Und auch die aktuell wieder mächtig starken PROTECTOR sieht man oft nur mit dem Fernrohr.

Wucht und Energie haben die Jungs definitiv genug, es fehlt halt noch an den Songs und Momenten mit Langzeitwirkung. Man vermisst einfach so ein bisschen die Passagen, an die man sich auch nach mehreren Durchläufen noch erinnert. Das Handwerk beherrschen die Jungs also, nun gilt es an der Kunst zu feilen.

OATH OF CRUELTY mit einem soliden Einstand

Trotz der beschriebenen Mängel haben wir es hier mit einer intensiven Scheibe zu tun. Und OATH OF CRUELTY kommen im Laufe ihres Debüts immer besser auf den Punkt. Aber man lässt sich noch ausreichend Luft nach oben und hat schon noch einiges an Arbeit vor sich.

Dennoch ist „Summary Execution At Dawn“ ein ordentlicher Einstand, wenn auch kein Paukenschlag. Aber es wird von A bis Z schön kompromisslos durchgezogen, das schafft ja auch nicht jeder. Damit setzen die Texaner keinen Meilenstein, legen aber ein sehr solides Fundament für die eigene Karriere. Da ist noch einiges ausbaufähig, aber absolut noch nichts verloren. Im Gegenteil, OATH OF CRUELTY werfen ihren Handschuh auf jeden Fall erstmal in den Ring.

16.12.2019
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