Octavision - Coexist

Review

“Coexist“ heißt das Debüt von OCTAVISION. Ein Debüt, was es in sich hat, denn das Album ist vollgepackt mit guten Ideen, knackigen Riffs und Soundexplosionen. Doch “Coexist“ wird nicht jedem zuträglich sein. Gerade viele Passagen ohne stimmliche Untermalungen und unvorhersehbare Songstrukturen lassen das Werk zäh erscheinen. Doch hinter alldem verbirgt sich eine einzigartige Hörerfahrung.

OCTAVISION haben einen Hang zum Durcheinander

Früh kristallisiert sich heraus, wie undurchdringlich “Coexist“ wirklich ist. Gespickt mit vielen Longtracks und komplexen Riffs, geben OCTAVISION sich alle Mühe, so unausgeglichen wie möglich zu klingen. Lediglich “Stormbringer“ und der Titelsong lassen so etwas wie eine geordnete Struktur durchscheinen.

“Three Lives“ steht dem schon fast ironisch entgegen, wobei der Ritt einer Achterbahnfahrt mit vielen Höhen und Tiefen gleicht. Der Song beginnt verhältnismäßig langsam und nimmt stetig an Tempo zu. Zwischendurch lugen hastige Synthies und verspielte Gitarrensolos aus dem Klangauflauf hervor. Vereinzelte Breaks beruhigen wiederum die Atmosphäre und leiten in die nächste Phase über.

Es wirkt fast so, als hätten OCTAVISION versucht, alle ihre Ideen unter einem Hut zu verstauen und dabei den benötigten Raum nicht berechnet. “Three Lives“ klingt wie mehrere aneinandergereihte Samples, die viele musikalische Ansätze bieten, doch nicht auf den Punkt kommen.

“Coexist“ funktioniert trotzdem wunderbar

Doch OCTAVISION beherrschen ihr Handwerk, und obwohl das Album an manchen Stellen wirr erscheint, wirkt es dennoch durchdacht. Die Entscheidung, Lyrics und Gesang nicht in den Mittelpunkt zu stellen, trägt eher zur Stimmung bei, als dass es sie zerstört. Viel lieber lässt die Truppe die Instrumente sprechen und zwar auf einem anspruchsvollen Niveau. Ein komplexes Riff jagt das nächste. Durchdrungen von originellen Melodien und Ansätzen, geht dem Album nie die Puste aus.

OCTAVISION beleben die progressive Szene

OCTAVISION sind mehr als solide. Sie gehen ihren eigenen Weg und dies mit voller Hingabe. Klar, der erste Hördurchgang gleicht einem Kampf, keinem absoluten Gemetzel, aber die losen Songabschnitte bleiben zunächst eine Herausforderung. Doch nach einiger Zeit eröffnet sich ein spektakuläres Bild voller innovativer Ideen, sodass schließlich kein Zweifel mehr das Gesamtbild trübt.

29.06.2021
Exit mobile version