Ofermod - Sol Nox

Review

Im Jahr 1998 veröffentlichten OFERMOD ihre inzwischen legendäre Debüt-EP „Mystérion Tés Anomias„, welche nicht zu Unrecht als Meilenstein in der Entwicklung des Orthodox Black Metal gilt. Mit gerade einmal zwei (bzw. vier in der CD-Version) Titeln löste die Band eine inhaltliche Renaissance satanischer und okkulter Inhalte im Black Metal aus bzw. war zumindest an dieser Renaissance maßgeblich beteiligt. Zwei Studio-Alben folgten – „Tiamtü“ (2008) und „Thaumiel“ (2012) – welche ebenfalls voll bis teilweise überzeugten und das bisherige Konzept weiterspannen. Selbstredend traten diese Alben keine mit der EP vergleichbare Reaktion los.

OFERMOD – im Schatten von „De Mysteriis Dom Sathanas“

Nachdem der Zyklus der OFERMOD-Veröffentlichungen immer wieder durch Gefängnisstrafen von Bandkopf Mika Hakola ausgebremst wurde, legt die Band heuer mit „Sol Nox“, man möchte fast endlich sagen, ihr drittes Studioalbum vor. Es ist keinesfalls übertrieben festzustellen, dass OFERMOD dem bisher eingeschlagenen Weg kompromisslos treu bleiben. „Sol Nox“ ist düster, variantenreich, bisweilen auch zäh. Ein Pesthauch gegen jede Form des modernen Black Metal, egal ob diese sich Symphonic, Post, Melodic oder Gothic schimpft.

Produktion, Riffing, Gesang spielen hierbei in der höchsten Klasse und können voll überzeugen. Das dabei erneut der Überklassiker „De Mysteriis Dom Sathanas“ eine der wesentlichen Inspirationsquellen ist, kann als Grundvoraussetzung angenommen werden. „Sol Nox“ hat einiges dieser Atmosphäre konserviert und gibt diese authentisch wieder.

Perfektion in engen Grenzen

Fremde Einflüsse oder Experimente sucht man daher bei OFERMOD vergebens. Der Fokus liegt auf geradlinigem Songwriting und der Suche nach Perfektion innerhalb der eng gesteckten eigenen Grenzen. „Sol Nox“ entfaltet die größte Wirkung, wenn die Handbremse etwas angezogen wird – vergleiche „Sun Of Dead Seasons“. Kritikpunkte? Gibt es wenige, wenn überhaupt könnte man eine gewisse Gleichförmigkeit kritisieren. Allerdings ist auch fraglich, welche Abweichung ein Album von OFERMOD zulässt bzw. verträgt.

Am Ende bleibt ein extrem starkes von OFERMOD, welches im traditionellen Rahmen bleibend, ein echtes Schwergewicht ist.

22.05.2017

Stellv. Chefredakteur

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