Orcus Patera - Die Seuche

Review

Hoppla! Was kommt denn da mit ein bisschen Verspätung auf den Tisch? In Eigenregie haben ORCUS PATERA eine Konzept-EP unter dem Titel „Die Seuche“ auf den Markt geworfen, die sich thematisch mit den Ereignissen der letzten Jahre beschäftigt. Die Texte sind durchweg in Deutsch verfasst und werden abwechselnd durch schneidendes Keifen und dann wieder durch Growl-Parts präsentiert. Dazu bestechen die vier Studio-Tracks durch ein glasklares Mastering und vor allem in Sachen Instrumentation erinnert das Werk nicht selten an das Kick-Starter-Projekt KANONENIEBER.

ORCUS PATERA mixen Todesblei mit Dark Metal und Schwarzmetall

Nun ist es aber keineswegs so, als würden sich ORCUS PATERA am Erfolg der Bamberger anbiedern, denn immerhin hat die Band erstmals im Jahr 2013 mit dem Demo „Seelenlose Habseligkeiten“ auf sich aufmerksam gemacht. Insgesamt bieten die Musiker eine bemerkenswerte Mixtur aus harschem Blackmetal mit Death-Metal-Riffs und unglaublich melodiösen Soli, die bedenkenlos dem klassischen Heavy Metal zugeordnet werden können. Leider umfasst die EP nur vier Stücke, denn der Appetit wird wirklich ordentlich angeregt und man will mehr von dieser Band hören.

Als Zugabe enthält „Die Seuche“ vier Live-Tracks

Damit der Hunger ein wenig gestillt wird, befinden sich auf der EP außerdem vier Live-Tracks vom Demo und dem Debüt-Album „Schattenmarsch“. Auch hier beweisen ORCUS PATERA, dass sie ihre Instrumente auf einem extrem hohen Niveau bedienen können und abwechslungsreiche Songs schreiben. Auch der Sound ist erstaunlich gut, was man von einer Eigenproduktion wirklich nicht erwarten kann. Gerade hier werden Erinnerungen an einen gewissen Rainer Landfermann wach und man kann sich der machtvoll angsteinflößenden Atmosphäre von „Fleischesfluch“ kaum entziehen.

„Die Seuche“ ist ein echter Tipp für alle, die sauber produzierten Black Metal, mit Todesblei-Einschlag mögen und auch vor deutschen Texten nicht zurückschrecken. Warum ORCUS PATERA (noch) nicht bei einem Label untergekommen sind, ist ob des dargebotenen Materials schlichtweg nicht nachvollziehbar.

11.02.2023

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