Ordinul Negru - Faustian Nights

Review

„Faustian Nights“ ist zwar bereits im letzten Jahr erschienen, allerdings beschäftigt sich Loud Rage Music gerade intensiv mit dem Katalog von ORDINUL NEGRU und wiederveröffentlicht mit „Lifeless“ (2008) und „Nostalgia of the Fullmoon Nights“ (2011) zwei Alben mit frischer Aufmachung und Artwork. Zudem erfuhr „Faustian Nights“ kürzlich die Veröffentlichung im Vinylformat.
Insgesamt genug Gründe sich die obskuren Rumänen etwas genauer anzuschauen. In diesem Zuge ist es nur stringent auch endlich unseren Bericht zu „Faustian Nights“ nachzuliefern.

ORDINUL NEGRU schaffen den Absprung vom DARKTHRONE-Zug

Anders als bei den beiden genannten Alben entstand „Faustian Nights“ nicht mehr als Soloalbum von Mastermind Fulmineos, sondern zeigt ORDINUL NEGRU in Bandformation und merklich gereift. Dies eröffnet dem ursprünglich kauzigen DARKTHRONE-Worship mit Lo-Fi-Technik („Nostalgia of the Fullmoon Nights“) bzw. Mid Nineties Keyboard Black Metal („Lifeless“) ganz andere Möglichkeiten in der musikalischen Ausgestaltung. Die Wiederveröffentlichungen sind für Puristen und Freunde der rumänische Szene, welche aufgrund des großen Namens NEGURA BUNGET gar nicht so wenige sind, interessant. Ansonsten dürfte der räudige Sound, trotz Remastering, die meisten Hörer abschrecken. An der ursprünglichen Aufnahmequalität der einzelnen Spuren ändert nun mal ein Remastering wenig.

Ganz anders das 2018er Release „Faustian Nights“, welches ohne Zweifel das bisherige Magnus Opus in der Discografie von ORDINUL NEGRU ist. Dieses komplexe, metaphysisch-intelligente Black-Metal-Album kann sich wahrlich sehen lassen. „Faustian Nights“ umweht eine gewisse orthodoxe Eleganz, dennoch handelt es sich nicht um ein okkultes Album aus dem Dunstkreis von NIGHTBRINGER und Konsorten.

Die musikalische Bandbreite von „Faustian Nights“, insbesondere im direkten Kontrast zu „Lifeless“ und „Nostalgia of the Fullmoon Nights“, ist beachtlich. Mit „Killing Tristan“ (bockstark und interessante Keyboards), „Occulta Kormos“ („Burn the city of rome“) und „Faustian Nights“ sind schnell die ersten Höhepunkte identifiziert. Ebenso präsentiert sich „Faceless Metamorphosis“ als äußerst zugänglich und bringt endlich die unvermeidlichen Chöre. Das Album fließt sehr schön ineinander, ohne Anspruch zu verbergen. Denn der Black Metal von ORDINUL NEGRU ist sinn- und kunstvoll arrangiert. Dies wird durch das exzellente Artwork unterstrichen, bereits die CD-Version im Schuber ist ein echter Augenschmaus. Über Vinyl müssen wir gar nicht sprechen.

„Faustian Nights“ hinterlässt einen bleibenden Eindruck

Während die Wiederveröffentlichungen auf die kleinstmögliche Zielgruppe zugeschnitten sind, überzeugt „Faustian Nights“ auf vollster Linie und steht als sehr gutes Album an der Spitze der Discografie von ORDINUL NEGRU. Für Fans von rumänischem Black Metal ein Pflichtkauf.

13.08.2019

Stellv. Chefredakteur

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