Overload - Psychopath

Review

An Äußerlichkeiten und der Verpackung haben die deutschen Thrasher OVERLOAD natürlich ziemlich gespart: Allein den Namen teilen sie sich mit einem guten Dutzend anderer Bands aus aller Welt, das Cover von ihrem zweiten, selbstproduzierten Album „Psychopath“ ist eine mittlere Katastrophe und zu allem Überfluss verwechseln sie im Booklet die Sache mit dem Dreschen und dem Müll. Nun ja, Schwamm drüber, denn eigentlich kann man die Sache auch ganz positiv sehen: Von den Unmengen Bands mit dem Namen OVERLOAD sind sie garantiert nicht die schlechteste, das Cover ist eine willkommene Abwechslung zu all dem photogeshoppten Einheitsbrei und Thrash Metal verträgt auch mal eine Spur Dreck statt einer seelenlosen Plastikböllerproduktion.

Dass „Psychopath“ gleich zwei Nummern bodenständiger daherkommt, dürfte natürlich am Budget der Produktion liegen. Somit muss man damit leben, dass hier nicht alles auf Hochglanz getrimmt ist: In den Sound muss man sich erst reinhören, und der Gesang ist nicht perfekt – wobei mir diese Mixtur aus Bellen mit gelegentlichen KING-DIAMOND-Ausflügen ganz gut gefällt. Und die Songs selbst sind auch nicht schlecht: Weder der im Midtempo schreddernde Titeltrack, noch die recht vielseitigen „Fucked Humanity“ und „Evil Shadows“ – oder das flottere „TV Lies“. Bei „Create Your Own Way“ übernimmt zudem Gastsängerin Steffi das Ruder. Zumindest interessant.

Insgesamt spielt die Band recht tight zusammen, die Double-Bass-Salven sitzen genauso sicher wie das thrashige Riffing, weswegen es hier nichts auszusetzen gibt. Zumindest ist das Ganze authentischer als die drölfhundertste überproduzierte Thrash-Scheibe der Saison. Wer auf handwerklich gut gemachten Thrash Metal aus deutschen Landen steht und auf Äußerlichkeiten keinen allzu großen Wert legt, macht also mit OVERLOAD und „Psychopath“ nicht viel verkehrt.

13.12.2012

- Dreaming in Red -

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