Overload - The Imagery Process

Review

Wer künftig die Worte beliebig, vorhersehbar oder auch unoriginell näher beschreiben möchte, der kann sich längere Satzkonstruktionen sparen, denn eine französische Band liefert die Definition in einem Wort: OVERLOAD. Mit „The Imagery Process“ bietet diese Kombo tatsächlich eine Lehrstunde zum Thema „wenn Musik am Reißbrett“ entsteht.

Schon bemerkenswert, wie sagenhaft konstruiert ihr melodischer Death Metal klingt. Jedes Break, jeden Wechsel im Gesangsstil kann man schon fast mit wissenschaftlicher Exaktheit voraussagen. Darum dürfte auch schon jetzt klar sein, was die interessierten (kann mir kaum vorstellen, dass es den gibt) Hörer erwartet. Falls nicht, dann gibt es hier eine kurze Zusammenfassung: Kreischen, Growlen und Klargesang – schwedisches Riffing – schnelle Strophen und epische Refrains – Keyboards ohne Ende.

Es mag drastisch klingen, aber ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr mich OVERLOAD langweilen. Wenn man dann dazu noch im Infoschreiben die Originalität der Herren preist, dann kann ich mir solch verzerrte Wahrnehmung der Realität nur noch mit dem lyrischen Konzept des Albums erklären: Wahnsinn und Schizophrenie. „The Imagery Process“ ist ein Album, welches vermutlich sogar Melo-Fetischisten auf den Senkel gehen dürfte, denn bar jeglicher Innovation wird sich hier nur aller Genre-Trademarks bedient, um vermutlich noch schnell ein paar Euro abzukassieren. Ohne mich Freunde, und wenn Ihr mir das nächste Mal noch 20 Flyer mehr zur Promo legt.

11.12.2010
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