P.M.T - Here Lies P.M.T

Review

Sieben Musiker werden auf der Gehaltsliste im Booklet von „Here Lies P.M.T“ gelistet. Insbesondere bei den drei Gitarristen hätten die Schweizer P.M.T jedoch problemlos eine Stelle einsparen können, denn zu hören sind niemals mehr als zwei relevante Gitarrenspuren zugleich. Davon einmal abgesehen erweis sich das Album aber als intelligent durchkomponiert und arrangiert. Auffällig sind die intelligenten Texte, die mit zahlreichen kleinen Wortspielen und Sprachwitz durchsetzt sind und viel gedanklichen Freiraum lassen, der zu eigenen Interpretationen anregt.

Das Album beginnt stark mit dem Alternative-Rocker „Clean Cut“, auf den das von einem eingängigen Militär-Ausbilder-Chor geprägte „Kinky Kamikaze II: Fetishtocracy“ folgt. Letzteres hat das Zeug, die Gemüter der Zuhörerschaft zu polarisieren und gehört damit zweifellos zu den besten Kompositionen auf dem Album. Die Band versteht ihr Handwerk und erzeugt zu Beginn eine so hohe Spannung, dass es kaum verwundert, welch kreativer Funkenregen hier auf den Zuhörer niederprasselt.

Im späteren Albumverlauf gewinnen die Industrial-Elemente immer stärker die Oberhand. Gleichzeitig beginnt jedoch der Spannungsbogen immer weiter durchzuhängen, die Kurve zeigt gegen Ende arg steil nach unten, während sich die Songs der zweiten Albumhälfte immer tiefer im Mittelmaß verlieren. So bleibt über die volle Albumdistanz hinweg ein durchschnittlicher Eindruck mit starken Ausschlägen nach oben (die ersten Stücke) und nach unten (die letzten Stücke).

20.11.2010
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