Parzival - Anathema Maranatha

Review

Der Info Zettel klärt mich erst mal über die Vergangenheit der russischen Mitglieder Parzivals auf, die ihr Lager in den Niederlanden aufgeschlagen haben und zu drei vierteln aus den Überresten der Band Stiff Miner bestehen. Die Stimmung der Musik Parzivals lässt sich vielleicht mit dem Wort sakral annähernd beschreiben, zu dem man nun die, eher im weitgefassten Sinne zu verstehenden, Begriffe Elektro und in geringem Maße Break Beat hinzufügen sollte. Laibach, insbesondere das „Opus Dei“ Album, möchte ich an dieser Stelle vielleicht als musikalische Referenz bemühen, um das Ganze noch etwas nachvollziehbarer zu gestalten. Die düstere Grundstimmung der Songs, unterstützt durch den beschwörerischen Sprechgesang, wird aber stellenweise durch verstörend wirkende Break Beat Untermalungen, wie z.B. im Song „Sacramentum“, durchbrochen. Ob sich die Formation thematisch, in den lateinischen und deutschen Textfragmenten, mit Parzival beschäftigt und Bezug auf den höfischen Epos von Wolfram von Eschenbach aus dem 13. Jahrhundert oder Wagners Bühnenweihfestspiel „Parsifal“ nimmt, kann von mir nicht beantwortet werden. Gewöhnungsbedürftig ist das Ganze auf jeden Fall, aber der aufgeschlossene Hörer wird sich in Stücken wie „Dies irae“ oder „Via sacra“ verlieren können.

28.04.2000
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