Pessimist (USA) - Slaughtering The Faithful

Review

Die Definition des Wortes „Lärm“ gemäß des Duden lautet: „Lärm, der = als störend und unangenehm empfundene Laute, durchdringende Geräusche […]“. Ich kann mir nicht helfen, aber meine Lauscher fassen die Musik auf Pessimists neuem Album „Slaughtering The Faithful“ dieser Charakterisierung entsprechend auf. Nach dem kurzen, harmonischen, überhaupt nicht in das Gesamtbild dieser Platte passenden Intro „Requiem“ bricht fiesestes Geknüppel über einen herein, das sich anscheinend zum Ziel gesetzt hat, alle Geschwindigkeitsrekorde zu brechen. Das Problem hierbei ist nur, dass jegliche Harmonie von Pessimist pervertiert wird, wenn man mal von gelegentlichen Ausflügen in nachvollziehbare, musikalische Grundstrukturen („Summoned To Suffer“, „Slaughtering The Faithful“, „Resurrected Torment“) absieht. Technisches Können kann man den vier Pessimisten keinesfalls absprechen, nur fehlt in meinen Augen (und vor allem in meinen Ohren) die adäquate Umsetzung desselben. Auf die Dauer klingt das durchgehende Geprügel monoton und langweilig, die Soli werden nur noch nervig und auch das letzte Quäntchen Hörvergnügen verkriecht sich in der hintersten Ecke des Kellergewölbes. Noch dazu weist die Produktion vor allem im Schlagzeugbereich nicht zu überhörende Schwächen auf, was bei einem Produzenten wie Erik Rutan, der eigentlich einen sehr guten Namen hat, doch etwas verwunderlich ist. Somit ist „Slaughtering The Faithful“ für alle Ultra-Brutalo-Fetischisten eingeschränkt zu empfehlen. Der Rest sollte dieses Album nur verwenden, wenn man z. B. nach einer Party im eigenen Haus auch endlich die letzten versoffenen Schnapsleichen gen Heimat schicken will. Pessimist werden sie in die Flucht schlagen. Tja, man ist als Optimist manchmal eben doch besser dran.

12.04.2002
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