Plenty Of Nails - Schicksal

Review

PLENTY OF NAILS. Ausreichend Nägel um sich einen Sarg zusammenzuschustern. Denn darum geht es beim Death-Metal doch schlussendlich. Oder etwa nicht? Die vier Nordlichter jedenfalls bereiten sich auf Großes vor, was Titel wie „Euer Heiland“ und „Der Weltuntergang“ erahnen lassen. Außer den beiden Songs ist nur noch ein weiteres Stück namens „Der Blutsturm“ auf die EP gepresst, die in starken zwanzig Minuten genug Zeit hat, um sich ins Gehör zu fressen.

Death/Doom, so schätzen sich PLENTY OF NAILS selbst ein. Death? Volle Kanne! Doom? Nun ja, so richtig viel mit Doom hat „Schicksal“ nicht am Hut. Dafür aber um so mehr mit Blast-Beat-freiem, ziemlich Double-Bass lastigen langsamen bis Mid-Tempo-mäßigem Geballer, das ziemlich groovy um die Ecke kommt. Beginnend mit dem „Blutsturm“, der eine ziemlich finstere Atmosphäre aufbaut, setzt „Euer Heiland“, der durchaus als Death ‚N‘ Roll angesehen werden kann, noch eins drauf.

Nochmals die Frage nach dem Doom? Wenn man atmosphärisch-ruhige Momente erfüllt von Schwere und Tiefgang damit verbindet: Bitte sehr. Ansonsten hat es sich hier ausgedoomt. Da ändert auch der letzte Song der EP nichts daran. „Der Weltuntergang“, ein Konstrukt aus dunklen Emotionen und Energie in Reinform. Und da aller guten Dinge nun mal drei sind, ist der letzte Track auch der beste. Nicht zuletzt aufgrund der Vocals, welche das Bild rundum abschmirgeln. PLENTY OF NAILS bestechen weiterhin mit einer Produktion, die sich gewaschen hat. Ergo: „Schicksal“ ist eine EP die es in sich hat. Ans tote Herz all denjenigen gelegt, die eher weniger Bock auf Brutalität beim Death-Metal, dafür umso mehr Lust und Laune auf emotional-schwerwiegende Grunzmomente haben.

16.09.2010
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