Puscifer - V Is For Vagina

Review

PUSCIFER sind das Baby von TOOL-Mastermind Maynard James Keenan, der mit „V Is For Vagina“ offensichtlich seine Elektro-Vorlieben ausleben möchte. Neben beinahe an FUN LOVIN‘ CRIMINALS erinnernde Gesänge werden Soundcollagen, Electro-Beats und eigenwillige Samples gemischt. Das überzeugt schon anfangs keineswegs. Da kann auch die immense Gästeliste (u.a. Brad Wilk, Danny Lohner und Milla Jovovich) nicht viel retten. Der Opener, die Single „Queen B“ ist erstaunlich schwach ausgefallen, da klingt Maynard James Keenan nach dem Sänger von BONEY M, was zu einiger Verwirrung beiträgt. Das eigenwillig vor sich hin strömende „Dozo“ tönt am Ende stark nach MARILYN MANSON, nun, da scheinen PUSCIFER also nicht ganz auf der Höhe der Zeit sein zu wollen.

„Vagina Mine“ hechelt sich holprig vorwärts, von seltsamen Samples und Klimpertönen angetrieben, welche eher an die Playstation als an das Abfeiern primärer weiblicher Reize denken lassen. Sehr experimentell, wirklich. Aber nicht wirklich gut, das wage ich mal zu sagen. „Momma Sed“ klingt endlich zunächst mal wie ein Song, die charismatische Stimme des Meisters tönt monoton (wie stets auf dem Album, übrigens), bisher der beste Track, ganz klar, wenn auch sehr an EVERLAST erinnernd. „Drunk With Power (Version Two)“ verfällt wieder ins langweilige Schema der ersten Songs, „The Undertaker“ ist einfach nur stressig, sonst nichts.

Erstaunlich, da hatte ich nun viel mehr erwartet, an A PERFECT CIRCLE oder TOOL kommt hier nichts auch nur anflugweise heran. Vielleicht ist es auch einfach so, dass Maynard James Keenan hier in erster Linie Gesellschaftskritik üben wollte und die Musik nur Mittel zum Zweck ist? Wie dem auch sei, auch seine permanent auf obercool gemachte Stimme beginnt schnell zu enervieren. „Rev 22:20 (Dry Martini Mix)“ stimmt wieder etwas versöhnlich, hier haben wir es wenigstens nochmals mit einem echten Song mit endlich einmal normalem (gutem) Gesang, begleitet von Pianoklängen, zu tun.

19.11.2007
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