PxNxGx - Bliss?

Review

Liebe Musiker,

 

Manchmal reicht es einfach nicht, wenn man weiß, wie man sein Instrument halten muss. Um mit einem Output überzeugen zu können, sollte man zumindest das, was man spielen möchte, einigermaßen beherrschen. Es muss ja nicht immer Gefrickel sein. Gibt ja auch Bands, die es mit nur drei Akkorden zu Weltruhm gebracht haben. Aber diese drei Akkorde saßen eben.

Natürlich macht ihr nicht grundlegend alles schlecht. Ihr habt ein cooles Intro auf eurem Debüt, das aber im Kontext des Albums völlig fehl am Platz wirkt – und zwar nicht nur, weil es länger ist als die ersten drei „vollen“ Songs zusammen. Darüber hinaus habt ihr durchaus noch andere coole Ideen. „Krieg dem Kriege“ zum Beispiel fetzt ordentlich in Oldschool-Grindcore-Manier, das darauffolgende „Beauty Is The Beast“ kann auch was. Generell gefällt mir euer Spiel mit Disharmonien eigentlich. Und euer Sänger erst … der klingt zwar stellenweise noch ein bisschen dünn, aber für die ersten Gehversuche nicht schlecht.

Ich will ja fair sein: Dass ihr auf eurem selbstproduzierten Debütalbum keinen Monstersound habt, kann euch natürlich keiner krumm nehmen. Aber dass euer Riffing teilweise derart naiv klingt, dass ich mich frage, ob ihr nicht lieber noch ein bisschen im Proberaum hättet bleiben sollen, ist halt schon ein größerer Kritikpunkt. Auch euer Ein-Sekunden-Track „Bliss“, am Ende eures Albums … sowas war cool, als NAPALM DEATH das in den Achtzigern gemacht haben. Aber braucht man das heute wirklich noch? Was versucht ihr damit auszudrücken? Dass Glück immer nur kurz verweilt? Hm, meinetwegen, lasse ich gelten. Musikalisch aber trotzdem sehr von gestern.

Eurer Presseinfo nach zu urteilen scheint Ihr echt nette, sympathische Leute mit Idealen und Spaß an der Musik zu sein und euer Debüt hat auch definitiv seine helleren Momente, deshalb tut’s mir ein bisschen leid … aber viel war das nicht. Sorry.

 

Mit freundlichen Grüßen,

12.11.2011
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