Raised Fist - Sound Of The Republic

Review

Vier Jahre war es still um die Schweden von RAISED FIST. Doch jetzt schlägt die unverwüstliche Speerspitze des buchstäblichen Auf-die-Fresse-Hardcores wieder zu. Und wie! Ihr Viertwerk ist schon jetzt einer der heißesten Anwärter auf die Hardcore-Platte des Jahres. Hit reiht sich an Hit reiht sich an Hit reiht sich an Hit! Und sogar die Kritiker, die RAISED FIST schon immer vorgeworfen haben, zu monoton und variationslos zu agieren, werden mit „Sound Of The Republic“ endlich verstummen.
No worries, liebe Fans! Man hört zu jeder Sekunde, dass es sich um keine andere Band handeln kann. Aber trotzdem ist etwas eingetreten, was man nach den ersten drei Alben dieser Truppe, die allesamt sehr geil, aber eben auch sehr gleich waren, nicht unbedingt erwartet hätte: RAISED FIST bringen Abwechslung in ihre Songs, binden dezente und somit äußerst wirkungsvolle Melodien ein, nehmen hier und da auch mal den Fuß den Gaspedal und grooven so an allen Ecken und Enden, was die bisher einzig als High-Speed-Knüppler bekannten Jungs sogar für Fans von PRO-PAIN interessant machen dürfte.
Und es kommt noch besser: Sänger Alle, der sich bisher einzig durch sein aggressives, immer dieselbe Tonlage haltendes Gekeife auszeichnen konnte, streut im Titeltrack auf einmal überraschende Clean Vocals ein, die – noch größere Überraschung – perfekt in den Sound der Skandinavier passen, jenem eine völlig neue Facette verleihen und durchweg funktionieren. Gleiches Spiel im Überhit „Killing It“, dem legitimen Nachfolger zur bisherigen Bandhymne „Breaking Me Up“: Plötzlich mischen sich beschwingte Clean-Passagen mit fast schon Nu-Metallischer Instrumentaluntermalung zwischen das gewohnte Hassgekloppe und machen diesen Track zu einem Ohrwurm, der seinesgleichen sucht. Killer!
Doch alle, die jetzt Schiss bekommen, RAISED FIST würden sich irgendwo anbiedern wollen, können heute Nacht trotzdem beruhigt einschlafen. In Form von „You Ignore Them All“, „Hertz Island Escapades“ oder „Nation Of Incomplete“ sind genügend Tracks an Bord, die einem als gnadenlose Geschwindigkeitsattacken die Rübe abmontieren und selbst den erfahrensten Violent Dancer im Pit vor neue Herausforderungen stellen dürften. Außerdem: Wer bitte schafft es, den Vorwurf der Anbiederung logisch zu begründen, wenn dem gegenüber die Tatsache steht, dass RAISED FIST eine Einladung zur Teilnahme an der amerikanischen Ozzfest Tour dankend abgelehnt haben?
Ihr seht, diese Schweden sind mehr denn je eine Bank und haben mit „Sound Of The Republic“ ihr bisher bestes, facettenreichstes und mitreißendstes Album abgeliefert, das von Neu-Drummer Matte Modin (bekannt von DARK FUNERAL und DEFLESHED) stets im richtigen Tempo vorangetrieben wird, von Daniel Bergstrand (u.a. IN FLAMES) mit einem bestialisch fetten Sound gesegnet worden ist und mit einem Gastauftritt von BREACH-Sänger Tomas Hallbom glänzt. Geilgeilgeil und nochmals geil!

11.05.2006
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