Ravenlight - Immemorial

Review

Die irische Band RAVENLIGHT bringt im Januar 2023 mit “Immemorial“ ihr zweites Studioalbum auf den Markt. Das Quartett, bestehend aus Rebecca Feeney an den Vocals, John Connor an Gitarre und Keyboards, Michał Bugajski an den Drums und Dean Ashall-Kane am Bass hat sich ganz einer dynamischen Mischung aus Symphonic Power Metal mit Progressive-Einschlag verschrieben.

RAVENLIGHT – eine weitere NIGHTWISH-Kopie?

Das Album beginnt mit “Masque Of Red Death“ mit ordentlich Druck und Tempo und verfolgt diesen Stil bis zur ersten Ballade “Spiral“ in der Mitte des Albums. Es wird schnell klar, dass man ‚happy Party-Songs‘ auf “Immemorial“ vergebens suchen wird. Stattdessen ist die Stimmung getragen und melancholisch, trotz des Tempos. Was ebenfalls gleich auffällt, ist die Anlehnung von Rebecca Feeneys Gesangsstil an die frühe TARJA zu NIGHTWISH-Zeiten. Dies wird deutlich in Songs wie “Painters Dream“ oder “Rain“, jedoch besonders in der Ballade “Spiral“.

Unangenehm ist die dumpfe Produktion. Der Sound kommt leider nicht so klar aus den Boxen, wie es sich der Zuhörer wünschen würde und wie es den Songs guttäte. Die Songs selbst sind nicht schlecht, es bleibt aber leider im Ohr nichts hängen. Etwas Markantes, eine deutliche, eigene Handschrift, irgendetwas, das aufhorchen lässt, das wäre an dieser Stelle wirklich wünschenswert. Die Platte rotiert im Hintergrund, und als Zuhörer erwischt man sich mehrfach dabei, wie die Gedanken abdriften und man anfängt, geistig den Wocheneinkauf zu planen und die Einkaufsliste zu schreiben.

Es ist die typische 08/15-Symphonic-Metal-Kost, nichts sticht besonders heraus. Im Gegenteil, obwohl Frontfrau Rebecca Feeney bei weitem nicht schlecht singt, bietet ihre Stimme auf diesem Album weder besondere Highlights noch wirkliche Tiefpunkte, nur keinerlei Wiederkennungswert. Stellenweise könnte es jede der derzeit aktiven Frontfrauen bekannterer Female-Fronted-Metalbands sein, die da gerade trällert.

“Immemorial“ – ein alter Hut?

RAVENLIGHT erfinden auf ihrem zweiten Studioalbum definitiv das Metal-Rad nicht neu. Alles wirkt wie schon einmal gehört. Natürlich ist es heutzutage nie einfach, immer wieder mit dem sogenannten “Aha-Effekt“ aufzuwarten, jedoch schaffen es andere Bands des Genres deutlich besser, sich von der breiten Masse abzuheben.

01.02.2023
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