RSO - Radio Free America

Review

Wenn der Richie mit der Orianthi…so könnte man lapidar in das Review einsteigen. Immerhin hat sich ex-BON JOVI Gitarrist Richie Sambora mit seiner aktuellen Lebensgefährtin, der Gitarristin Orianthi, zusammen getan und unter dem Banner RSO das Album “Radio Free America” veröffentlicht. Dabei schifft der Maestro, glücklicherweise, nicht in den Gewässer, in denen auch seine ehemalige Band unterwegs ist.

Eher Rock als Hard Rock

Oder vielleicht auch doch. Kann ich nicht sagen, ich habe seit 1988 kein BON JOVI Album mehr gehört. Völlig frei von der Leber weg haben die beiden drauf los komponiert und es auf vierzehn Songs, sowie eine Coverversion (“I Got You Babe” von SUNNY & CHER) gebracht. Die Musik pendelt dabei zwischen Rock, Southern Rock und Pop, hat also recht wenig mit hartem Rock oder gar Metal zu tun. Musikalisch ist das durchaus nicht schlecht, was dem Hörer hier geboten wird. Die beiden steigen schon aggressiv mit “Making History” in die Platte ein, sodass man aufhorcht. Die beiden Protagonisten passen auch gesanglich gut zusammen und liefern sich über weite Strecken der Scheibe schöne Duette. Was dem Album aber abgeht, sind Spannungsbögen.

Irgendwie zu glatt gebügelt

Die Songs plätschern teilweise vor sich hin, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Da hilft es auch nicht, dass Produzent Bob Rock (u.a. BON JOVI, MÖTLEY CRÜE, METALLICA) bei einigen Songs am Schreibprozess beteiligt war. Nummern wie “Masterpiece”, “Forever All The Way” oder “One Night Of Peace” sind sicherlich geeignet, im Hintergrund den nächsten Grillabend zu beschallen, wirklich hängen bleibt aber nichts. Das ist schade, denn wenn die beiden sich mehr an Stücke wie “Rise” oder dem Opener orientiert hätten, hätte “Radio Free America” durchaus Potential gehabt. So bleibt eine Platte, die so glattgebügelt ist, dass sie genau auf eben jenes amerikanische Radio gemünzt ist.

Mehr ist nicht drin

Songs, die keinem weh tun. Ein paar nette Licks und Soli helfen da auch nicht aus der Misere. Ich bezweifele, dass “Radio Free America” öfter als einmal in den Playern der Rockfans landen wird. Dafür ist hier einfach zu wenig zu holen. Da ist man als Rockfan heute besser bei Leuten wie JOE BONAMASSA als bei RSO aufgehoben. Geschichte, wie im Opener kolportiert, wird hier definitiv nicht geschrieben.

07.07.2018
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