Rumpelstiltskin Grinder - Living For Death, Destroying The Rest

Review

Dass RUMPELSTILTSKIN GRINDER im Wesentlichen auf eine Ironisierung des Metal-Genres abzielen, sollte bereits allein bei Anbetracht des abgedrehten Namens nicht mehr besonders verwunderlich sein. Dennoch sollte man nicht der falschen Annahme verfallen, man habe es sowohl musikalisch als auch lyrisch mit einer reinen Schoppenkombo zu tun, denn nicht umsonst gilt schon deren 2005er Album “Buried In The Front Yard“ als kleine Perle im Thrash/Speed-Bereich. Was die Jungs aus Pennsylvania, abseits ihres etwas eigenartigen Humors, interessant macht, ist die clevere, fein abgestimmte Mischung aus Thrash-, Speed-, Punk- und Crossover-Einflüssen, die sich zu einem wahnwitzigen Riff-Feuerwerk zusammensetzt.

Mal gibt’s voll auf die Glocke gedroschen (“Graveyard Vandalization“), bevor es dann wieder eingängiger, mitgrölbarer und tempolastiger zugeht (“Brainwasher C.1655“). Was mich an den Amis insbesondere erfreut, ist die exzellente Arbeit an den Instrumenten, was Soli und Melodienverbindungen angeht. Denn gerade dieser Aspekt ist für mich Heute immer ein Hauptgrund dafür, eine neue Thrash-Kombo eben nur als ganz nett einzustufen, da einfach die musikalische Brillanz fehlt und letztlich nur Debilen-Thrash herauskommt, der nichts weiter kann als ordentlich zu knüppeln. RUMPELSTILTSKIN GRINDER merkt man im Gegensatz dazu an, dass sie sich durchaus intensiver mit dem Songwriting und dessen Umsetzung auseinandergesetzt haben als es die meisten vergleichbaren Kapellen tun.

Des Weiteren praktizieren sie auf “Living For Death, Destroying The Rest“ einen beachtlichen Spagat bezüglich der Ausgewogenheit von Aggression und Melodik. Dem zuträglich ist dahingehend auch die Stimmlage von Shawn Riley, der es schafft die Palette zwischen Piss-Off-Attitüde und “gesungener“ Passagen ordentlich abzudecken. Die Variabilität der Saitenfraktion wird im Laufe des Albums wunderbar ausgereizt, sodass auch hier und da mal Kopfschredder-Riffs aus dem Death- oder sogar Black-Lager Anklang finden. Zum Ende liegt es mir lediglich noch daran, nochmals zu verdeutlichen, dass mir keine Platte aus diesem Bereich in der letzten Zeit soviel Spaß bereitet hat – das Album hat einen sofortigen Blitzzünder, obgleich sich viele Elemente erst im x-ten Durchlauf wirklich entwickeln. In diesem Sinne: Eine tolle, zeitlose Platte mit Old-School- und modernen Einsprengseln und einem ganzen Arsenal unterschiedlicher Stileinflüsse – so muss Thrash heutzutage klingen!

25.01.2009
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