Rust N' Rage - Showdown

Review

Bei RUST N‘ RAGE reicht ein Blick aufs Bandfoto, um festzustellen, wohin die musikalische Reise auf ihrem Debütalbum “Showdown“ geht. Die Jungs sehen dermaßen nach jüngeren Ausgaben von MÖTLEY CRÜE aus, das es schon ernsthafte Verwechslungsgefahr besteht.

 

Und dementsprechend fällt auch das Material auf der Scheibe aus. Glam Metal mit locker rockenden Rythmen, eingängigen Riffs und einem Gefühl für Chöre und Melodien. Das wäre nicht mal in der Hochzeit dieser Musik vor 30 Jahren wirklich innovativ gewesen. Im Jahr 2013 wirkt es hingegen einfach nur noch wie der gefühlt drölfmillionste Aufguss eines Stils der einmal durchaus kommerziellen Erfolg hatte. Immerhin kann man hier noch annehmen, dass die vier Jungs genau diesen Eindruck erwecken und sich sozusagen „back to the roots“ begeben wollen. In diesem Fall müsste die handwerkliche Umsetzung schon außergewöhnlich gut sein. Leider verdient auch sie nur das Prädikat „solide“. Zwar wissen gerade die Instrumentalisten sehr genau was sie tun und der ein oder andere Gitarrenpart lässt den Hörer tatsächlich verträumt an die 80er zurückdenken. Aber der Gesang macht einfach zu oft alles kaputt. Die Ideen hier sind zwar gut, aber zu oft klingt der Mann am Mikro wie Joacim Cans (HAMMERFALL) vor seiner ersten Gesangsstunde. Entweder sollte er seinen eigenen Stil suchen und finden oder noch einmal die Schulbank drücken.

 

RUST N‘ RAGE wären vor einem Vierteljahrhundert vielleicht einmal eine vielversprechende Band gewesen. Im Jahr 2013 könnten höchstens noch Genrefans, die kostengünstig an “Showdown“ herankommen, die Combo antesten. Allen anderen sei klar abgeraten.

16.01.2013
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