Sad Serenity - The Grand Enigma

Review

SAD SERENITY ist die neue Band von Marcell Kaemmerer, welcher hier als Gitarrist, Keyboarder, Bassist und Produzent auftritt und zudem auch die Drums programmiert hat. Für den Gesang wurde George Margaritopoulos von der griechischen Band WARDRUM engagiert. Grob gesagt läuft das Ganze unter der Prog-Metal-Flagge, ausladende Songstrukturen und -längen untermauern diesen Eindruck.

SAD SERENITY – Eine (fast) Ein-Mann-Spielwiese

Das Mitte März veröffentlichte Album besteht aus acht Songs, drei davon sind komplett instrumental. Aber auch in den allesamt überlangen Stücken mit Gesang darf Sänger Margaritopoulos immer lange genug Pause machen, um Platz für ausladende Gitarrensolo- und Frickeleinheiten Kaemmerers zu machen. Insgesamt sind die Stücke vollgeladen mit verschiedenen Parts, haben aber insgesamt ein kohärentes Konzept und bei den Songs mit Gesang holt schließt sich der Spannungsbogen spätestens mit dem Refrain.

In Sachen Spannungsbogen wäre allerdings an manchen Stellen im Konzept eine leichte Kürzung gut gewesen, um die Stücke etwas besser auf den Punkt zu bringen. Die Variabilität, die in die Songs gebracht wird, lockert das Ganze zwar auf, aber insgesamt fühlt man sich nach dem vierten bis fünften Lied in Albumreihenfolge bereits etwas müde. Gute Akzente setzt Gastgrowler Andrew Huskey (CAST THE STONE) bei „First Awakening“ und „He Who Floats Thy Boat“.

„The Grand Enigma“ ist ambitioniert

Mit seinem Debütalbum hat SAD SERENITY große Ambitionen, welche sich definitiv raushören lassen, allerdings schafft es das Werk noch nicht, über die gesamte Albumlänge zu fesseln. Gute Ansätze sind in Songs wie „First Awakening“ oder „Dukkha“ vorhanden, aber Instrumentals wie „Boomerang“ können die elf Minuten Laufzeit nicht mit genug Leben füllen, um langfristig zu begeistern.

In Anbetracht der Tatsache, dass wir es hier mit einem Debüt zu tun haben kann das sich auf den Folgewerken ja noch ändern, das Potential dafür ist in jedem Falle zu erkennen. Ein Drummer aus Fleisch und Blut wäre ebenfalls wünschenswert.

20.04.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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