Sarke - Allsighr

Review

Das nunmehr siebte Studioalbum steht auf der Speisekarte des norwegischen Chefkochs Thomas „Sarke“ Berglie, der ansonsten noch bei KHOLD und TULUS auf die Kochtöpfe haut. Bei diesem Zehn-Gänge-Menü übernimmt nun Cato Bekkevold diese Aufgabe, der Conoisseuren noch von seinem 15-jährigen Küchendienst bei ENSLAVED bekannt ist.

Ein bunter Eintopf

Beim Genuss von „Allsighr“ lassen sich verschiedene Zutaten herausschmecken: Classic-Rock-Riffs treffen auf kompetent-gelanweiltes Doublebassdrumming und das zu bemühte Growling von Nocturno Culto. Die Band kocht die Suppe von „Gastwerso“ weiter. Also auch von dieser Platte, die mit synthetischen 70er-Prog-Reminiszenzen aufwartet, sollten Keyboardallergiker die Finger lassen. Insbesondere bei „The Reverbation Of The Lost“ sollte auch dem letzten Trveheimer deutlich werden, dass gegen den Krautrock kein Kraut gewachsen ist.

Doch aus diesem eigentlich sehr interessanten Stilmix macht die Band zu wenig. Gelegentlich blitzen Highlights auf, doch die Platte köchelt überwiegend im Midtempo vor sich hin, die Songentwicklung ist oft zu einfältig. Radikaler Tempowechsel. Dieselbe Melodie nochmal, nun aber mit einem Keyboard, das die Melodie eine Oktave höher spielt. Dumm nur, dass die Band diese eher stumpfsinnigen Proganleihen zum wichtigsten Bestandteil ihres Sounds macht.

„Allsighr“ besteht aus guten Zutaten, die zu kurz gekocht wurden

SARKE machen mit „Allsighr“ ziemlich genau da weiter, wo sie auf „Gastwerso“ aufgehört haben. Die Einbindung von Classic Rock und progressiveren Spielarten verleiht dem Album eine wohltuende Lockerheit. Dennoch fehlt es der Band an Impulsen, um die Spannung weiter hochzuhalten. Weil die Scheibe sehr nah am Vorgänger ist, könnte man Eckarts Sieben-Punkte-Bewertung auch für dieses Album gelten lassen. Da ich das Album jedoch trotz guter Ansätze als durchwachsen empfinde, gebe ich hier sechs Punkte.

31.10.2021

Redakteur mit Vorliebe für Hard Rock, Heavy Metal und Thrash Metal

Exit mobile version