Satan's Host - Virgin Sails

Review

SATAN’S HOST sind ein Unikum im metallischen Kosmos. Hervorgegangen aus dem schier unermesslichen Fundus des US Metal, kam das erste Album (“Metal From Hell”) der Band 1986 auf den Markt und konnte im Underground, trotz einer unterirdischen Produktion, einen Achtungserfolg verbuchen. Das lag zum einen an dem ausgefeilten Songmaterial, das Bandkopf Patrick Evil komponierte, zu einem aber nicht unwesentlichen Teil auch an der Stimme von Harry ‘Tyrant’ Conklin (JAG PANZER/TITAN FORCE). Der Frontmann verabschiedete sich nach dem Release der Platte und stieß erst 2011 wieder zu SATAN’S HOST. Das zweite Ergebnis dieser erneuten Kollaboration hört auf den Namen “Virgin Sails” und steht den anderen Werken der Band in nichts nach.

Im Gegenteil sogar, denn “Virgin Sails” klingt noch ein Stück weit homogener als die Vorgänger. Ob das damit zu hat, dass die Band die Ausflüge in Richtung Black Metal zugunsten einer Umstrukturierung in Richtung Death-, beziehungsweise Thrash Metal vollzogen hat, wobei die Basis weiterhin Power Metal (im amerikanischen Sinn) heißt oder ob die beiden Protagonisten als Songwriting-Duo noch weiter gewachsen sind, kann ich final gar nicht beantworten. Fakt ist, dass das musikalische Potpourri, das Songs wie dem Opener “Cor Malifecus – Heart Of Evil”, “Reanimated Anomalies”, der Titeltrack oder “Island Of The Giant Ants” zugrunde liegt, frisch und unverbraucht klingt. SATAN’S HOST gelingt es dabei durchgängig die verschiedenen Stile gekonnt und sinnig zu verknüpfen, so dass man sich als Hörer immer wieder auf neue Wendungen innerhalb der Songs gefasst machen muss. Patrick Evil tobt sich, ganz ohne auf Konventionen zu achten, an seiner Klampfe aus, dass es eine wahre Freude ist. Bei einer solchen Steilvorlage, kommen auch die anderen Bandmitglieder nicht umhin, eine Performance der Extraklasse aufs Parkett zu legen. Allen voran der Tyrant, der auf “Virgin Sails” eine der besten Gesangsleistungen seiner Karriere hinlegt – gleichermaßen gefühlvoll wie melodisch und aggressiv. Auf einzelne Songs im Detail einzugehen, wäre ein Frevel gegenüber dem Gesamtwerk, das man aufgrund seines Charisma und seiner Intensität nur in ganzer Länge genießen sollte.

Man könnte noch ellenlang über dieses Werk philosophieren (was vermutlich auf Konzerten/in Foren auch geschieht), aber es bringt nichts. Kurz auf den Punkt gebracht, kann ich festhalten, dass “Virgin Sails” nicht nur das beste Album von SATAN’S HOST ist, sondern zugleich auch noch das Potential hat ein zukünftiger US Metal Klassiker zu werden. Die Konkurrenz (selbst die hausinterne) muss sich jedenfalls ganz schön strecken, um hier auch nur ansatzweise ebenbürtiges zu erschaffen. In Stein gemeißelte neun Punkte mit sehr starker Tendenz nach oben.

05.01.2014
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