Serpent Obscene - Devastation

Review

Na aber Hallo! Nach Merciless hält das schwedische Label „Black Lodge“ mit Serpent Obscene das zweite Stück retro Thrash-Metal bereit um es ganz in Wikinger Manier auf einen Feldzug zu schicken. Dass man sich anschickt neues Terrain zu erobern unterstreicht das infernalische Artwork, welches dem Namen des Scheibchens alle Ehre macht. Für „Verwüstung“ haben die Schweden allerdings seit der Bandgründung 1997 nicht wirklich sorgen können, was sich mit „Devastation“ allerdings ändern könnte. Das Album erzeugt eine gehörige Druckwelle und bietet einige unterhaltsame Ansätze, die auf eine „slayersche“ Kampfesschule schließen lassen. Eingeleitet vom Gekreische sterbender Leiber gibt es beim Opener „The Rotten“ speedtechnisch voll auf die Zwölf. Double-Bass Attacken treiben die Saitenfraktion immer wieder aufs Neue zu Höchstleistungen an. Leider vermisst man stellenweise, auch auf den folgen Tracks, etwas die Präzision, was besonders in den etwas überhastet wirkenden Soli unangenehm aufstößt. „Beyond Recognition“ kommt nach den ersten beiden Stücken etwas variabler daher und entzückt mit harmonischen Breaks und Midtempo-Parts. Ohne Kompromisse geht man anschließend wieder bei „Torture Slave“ zu Werke, welches gepaart mit dem heißeren Gekeife von Frontmann „Erik Tormentor“ der Anspieltipp des Albums ist. In den ersten Sekunden von „Face The Inferno“ klingen die Gitarren etwas nach Kreator, die sich im Proberaum an einen Metallica Amp vergriffen haben, um dann in gewohnter Weise erneut in einem Double-Bass und Riff-Gewitter zu gipfeln, jedoch ohne eine bleibende Marke setzen zu können. Das zehnte und letzte Stück „Perversion Prevails“ besitzt eine außerordentlich thrashige Note und lässt von Beginn an keine Zweifel aufkommen, zu welcher Mucke man privat die Matte kreisen lässt. Obwohl man hier etwas nach Slayer klingt, da etwas den Kreator Charme versprüht und wenn man ganz genau hinhören wollte, sicher noch weitere Trademarks alter thrash Heroen entdecken würde, spielt man nie mit dem Feuer und entgeht stets, wenn auch teilweise haarscharf, der Gefahr nur wie eine „minderwertige“ Kopie zu klingen. Wer mal wieder dem Orthopäden einen Besuch abstatten will, darf bei „Devastation“ getrost zugreifen, denn das Langeisen bietet Nackenbrecherqualitäten pur. Auch wenn man zeitweise etwas unrund klingt und an den musikalischen Fähigkeiten noch etwas feilen sollte, ist den Jungs ein Achtungserfolg gelungen, der sogar vor Destruction anno 2003 einzuordnen ist. Ob das jetzt für Qualität bürgt, müsst Ihr selbst entscheiden :-).

12.01.2004
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