Serpentcult - Trident Nor Fire

Review

Wie Phoenix aus der Asche von THEE PLAGUE OF GENTLEMEN erhoben sich SERPENTCULT, um deren musikalisches Erbe weiterzuführen. Die Belgier hatten sich konsequenterweise nicht nur distanziert, sondern im Juli letzten Jahres gleich sofort aufgelöst, nachdem ihr damaliger Sänger Steven aufgrund von mehrfachen Kindesmissbrauchs verhaftet wurde. Nun ist die alte/neue Band auch gleichzeitig zu ihrer alten Labelheimat I Hate Records zurückgekehrt, wo im Jahr 2005 „Primula Pestis“ erschien und über welche jetzt das erste Lebenszeichen unter dem Banner SERPENTCULT, die MCD „Trident Nor Fire“, veröffentlicht wird.

Neu hinzugekommen ist die Sängerin Michelle Colon, womit wir gleich beim ersten Unterschied zum „bisherigen“ Schaffen der Gruppe sind. Es dominiert noch immer eine unglaublich heavy Mischung aus sehr tiefem, Bass lastigen, harten, dröhnenden und wuchtigen Doom Metal und Sludge mit teils fieser, kalter Atmosphäre, welcher nun allerdings doch mehr in Richtung Midtempo angesiedelt ist. Irgendwo zwischen CELTIC FROST, WINTER, THE MELVINS, REVEREND BIZARRE und ein wenig Siebziger Jahre Groove ist der Sound angesiedelt und zeigt sich somit eine Spur traditioneller. Da wirkt der manchmal sogar recht warme, klare Gesang von Michelle anfangs doch etwas überraschend. Nach einigen Hördurchläufen hat man sich aber nicht nur daran gewöhnt, sondern findet diesen sogar passend. Im Kontrast dazu stehen die sehr tief gestimmten, recht monoton riffenden Gitarren. Die Songs sind recht einfach, aber durchaus wirksam strukturiert. Statt wie auf dem Doom Shall Rise Festival „The Lake“ von BATHORY zu covern, haben sich SERPENTCULT an „Rainbow Demon“ von URIAH HEEP zu schaffen gemacht, welches standesgemäß sehr intensiv eingedoomt wurde und gleichzeitig ein kleines Highlight darstellt. Die Produktion ist ein wenig unsauber aber druckvoll und passt damit auch ganz gut zur Musik.

„Trident Nor Fire“ ist eine MCD mit Ecken und Kanten, welche sicherlich nicht jedem schmecken wird, aber das muß ja auch überhaupt nicht sein.

09.05.2007

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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