Serpents Lair - Demo MMXIV

Review

Oft machen Bands des orthodoxen Black-Metal-Sektors den Fehler, bei der Ablösung althergebrachter Muster wie klassischer Harmonik oder den üblichen Songstrukturen durch vertontes Chaos zu weit zu gehen. Nicht selten werden die sogenannten Kompositionen dadurch unhörbar, neben den bekannten Größen gelingt nur wenigen Bands die Gratwanderung zwischen purem Chaos und Musikalität. Da ist es schön, wenn man ab und zu über eine neue Band stolpert, die genau diese Gratwanderung nicht nur hinbekommt, sondern auch meistert.

SERPENTS LAIR aus Dänemark zeigen auf ihrer „Demo MMXIV“, dass Könner am Werk sind. Zwar ist mancher Pfad, den sie begehen, von anderen Bands bereits ausgetreten worden, aber die zwei Songs auf ihrem ersten Lebenszeichen zeigen, wie moderner Black Metal der düsteren Spielart geht. Das Material gestaltet sich disharmonisch und komplex, aber zurückhaltend genug, um hörbar zu bleiben. Der angenehm differenzierte Sound ist dabei eine große Hilfe, die Details der Musik sind jederzeit herauszuhören und zu genießen. Obendrein gelingt es SERPENTS LAIR, beide Stücke auf der „Demo MMXIV“ mit einer überraschenden Wendung auszustatten. So ist „Labyrinthine Offerings“ gegen Ende überraschend melodisch, während „Epistemology Of Death“ nach einem getragenen Midtempo-Hauptteil ohne Ankündigung in ein wütendes, Death-Metal-beeinflusstes Brutalo-Massaker übergeht.

Mit ihrer ersten Demo haben die beiden Dänen gezeigt, dass man sie auf jeden Fall auf dem Schirm haben sollte – das Debütalbum kann kommen. Fans von DØDSENGEL, NIGHTBRINGER oder den mittleren, noch nicht gänzlich verkopften DEATHSPELL OMEGA-Alben sollten SERPENTS LAIR eine Chance geben.

Auf der Bandcamp-Seite von SERPENTS LAIR gibt es das „Demo MMXIV“ zum selbstbestimmten Preis als Download.

29.09.2014
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