Sex Gepard - Sex Gepard

Review

SEX GEPARD haben nicht nur einen großartigen Namen, sondern gewinnen den diesjährigen Wettlauf um das schrägste Auftreten einer Metal-Band im Voraus. Die Herren halten es doch tatsächlich für nötig, sich von Kopf bis Fuß in Leopardenmuster zu hüllen und ihre zwei Gogo-Tänzerinnen als festen Teil des Lineups einzuführen. Zu allem Überfluss fahren sie mit extrem üblen Pseudonymen wie „Luke Schwanzwalker“ oder „Bobby Buttbasher“ auf. Flacher geht’s ja eigentlich nicht mehr.

Da ich im Falle des selbstbetitelten Debütalbums zu den optischen Reizen der Tänzerinnen eher weniger zu sagen habe, muss allein die Musik für sich sprechen. Und die ist an sich auch gar nicht so seltsam, wie eigentlich zu erwarten wäre. In erster Linie halten die elf Stücke sleazigen, NWOBHM-inspirierten Heavy Metal alter Schule parat. Große Vorbilder wie ACCEPT und PRIEST sprechen nicht nur aus Riff- und Songstrukturen, sondern auch aus der satten Retro-Produktion, die so ziemlich jeder Qualitätsprüfung standhalten dürfte. Doch auch wenn die Refrains durchweg griffig und die Saitenarbeit über die meisten Zweifel erhaben ist, nötigen insbesondere der nasale Gesang und die überaus blöden Porno-Texte dem Hörer pubertären Humor, einen zweistelligen Promillewert oder am besten beides ab. Die zotige Ballade „Free Willy, Free Pussy“ setzt dem Ganzen die Krone auf und ist sogar nach den ansonsten vorherrschenden TURBONEGRO-Humorstandards echt mies.

Wer also nicht am total infantilen und manchmal schwer erträglichen Niveau des Inhalts Anstoß nimmt, bekommt von SEX GEPARD astreinen Old-School-Metal mit Sleazerock-Schlagseite geliefert. Das machen sie wenigstens anständig.

13.01.2010
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